Schlafstörungen: Wie mir ein kleiner Eingriff geholfen hat!
Laut Forschungs- und Medienberichten leiden mindestens 50, vielleicht sogar bis zu 80 Prozent aller Deutschen unter Schlafstörungen. Damit ist also auf jeden Fall jeder zweite Mensch in unserer Umgebung davon betroffen! Ich bin weder Mediziner noch Wissenschaftler und maße mir nicht an, konkrete Befunde oder Therapien zu erteilen. Aber: Ich selbst habe in Folge dessen jahrelang unter schlechter Atmung, Dauermüdigkeit und Kopfschmerzen gelitten. Ein kleiner ambulanten Eingriff beim HNO hat mir jetzt geholfen. Und nur davon möchte ich hier berichten.
Schlecht einschlafen,
nur schwer durchschlafen
Sich abends minuten- manchmal stundenlang im Bett herumwälzen, nach Luft schnappen, nicht die richtige Position finden, röcheln, sogar schnarchen, all das kenne ich. Dabei will man speziell als Frau doch lieber die bezaubernde Prinzessin sein, die selbst auf der Erbse lautlos und leicht schlummert, kein Sabbern, kein Fuß in fremde Gesichter und schon gar keine Schnarchlaute. Schon gar nicht, wenn man weder chronische Erkrankungen, noch Übergewicht oder sonst irgendwelche körperlichen Beschwerden vorzuweisen hat, auf die man es schieben könnte. Zwar sind meine Symptome nur sehr leicht und wenigstens nicht groß belastend für einen Schlafpartner - aber Gedanken macht man sich dennoch. „Wird ja mit fortschreitendem Alter gewiss auch nicht besser ...!“
Arztbesuche habe ich zahlreiche hinter mir, habe Nasenspülungen en masse erfahren und Allergietests gemacht, dass noch heute rote Punkte wie Masern meine Arme zieren müssten. Tun sie aber nicht, denn ich reagiere auf nichts. Auf absolut rein gar nichts! Und schon das scheint aus Medizinersicht eher ungewöhnlich für die heutige Zeit. Geholfen hat wenigstens temporär bisher nur eines: Nasenspray. Genau dieses Zeugs, vor dessen Daueranwendung die Packungsbeilagen warnen, als konsumiere man harte Drogen. Immerhin: Es hilft beim Einschlafen. Nur nützt es dem geregelten Tagesablauf wenig, wenn man dann nach ewigen Entzug dann endlich in einen komatösen Tiefschlaf fällt, aus dem man kaum mehr herauszurütteln ist. So oder so fühlt man sich tagsüber vor allem meist nur eines: wie gerädert. Mal mehr, mal weniger. Man kann sich schließlich an fast alles gewöhnen. Soll - und braucht man offensichtlich auch nicht zwangsläufig, wie ich nun gelernt habe.
Ich habe mir die Nase vergrößern lassen - von innen!
In einer Unnaer HNO-Praxis bekam ich - nachdem sich mein Schlaf zuletzt massiv verschlechterte - endlich Hilfe. Mithilfe einer Schlafuntersuchung - glücklicherweise in meinem eigenen Bett, was das Gerät samt seiner Schläuche und Gurte nicht weniger unangenehm macht - wurden meine Beschwerden eingegrenzt. (Glückliche) Diagnose: Nicht mehr Atemaussetzer als gewöhnlich (offenbar passiert das auch gesunden Menschen um die zehn Mal pro Nacht, aber eben nur kurz), kein gesundheitsgefährdendes Schnarchen (auch hin und wieder im Schlaf Geräusche von sich zu geben, findet der Arzt also absolut normal) und auch kein längerer Aufenthalt in einer Schlafklinik für weitere Tests vonnöten. Dass ich zeitweise sogar zum Schlafwandeln neige, habe ich an dieser Stelle besser für mich behalten - und tue es auch hier (vielleicht mal in einem anderen Beitrag). "Dann können wir lasern!", so der simple Rat. Und damit gemeint war quasi eine Nasenvergrößerung von innen.
Verkleinerung der Nasenmuschel
Fachlich korrekter ausgedrückt habe ich eine operative Verkleinerung der Nasenmuschel vornehmen lassen. Sind diese, von dicker Schleimhaut überzogenen, dünnen Knochenlamellen an den Seitenwänden der beiden Nasenhaupthöhlen nämlich vergrößert, können die Nasenatmung und der Geruchssinn behindert sein. Mögliche Folgen: Infekte, Schnarchen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Sind medikamentöse Behandlungen nicht erfolgreich, kann so ein (ambulanter) Eingriff die Lösung sein.
Nach örtlicher Betäubung durch die Nasenlöcher führte der Doktor den Laser in meine Nase ein. "Jetzt durch den Mund ein- und durch die Nase ausatmen!" Ein bisschen sah ich jetzt aus wie Grisu, der kleine Drache. Dazu roch es rund um meinen Behandlungsstuhl ein bisschen wie nach einer Grillparty. Nach ein paar Minuten war schon alles vorbei. "Es kann ein bisschen anschwellen und im schlimmsten Fall leicht bluten", gab mir der Arzt noch mit auf den Weg. Ansonsten: Betäubung abklingen lassen, die offene Wunde ein paar Tage ausheilen lassen und dann endlich wieder frei durchatmen!
Ich befinde mich aktuell noch in der 7-10-tägigen Abklingphase. Erst dann ist ein endgültiges Ergebnis zu erwarten. Schon jetzt empfinde ich aber eine Erleichterung bei der Nasenatmung und fühle mich insgesamt einfach besser. Wie sehr sich auch mein Schlaf verbessert, kann ich erst zu einem späteren Zeitpunkt sicher beurteilen.
Schlafstörungen: Behandeln lassen!
Eines ist klar: Schlafprobleme haben zahlreiche Ursachen - und mindestens doppelt so viele Behandlungsmöglichkeiten. Welche für das individuelle Problem eines Menschen die richtige ist, das herauszufinden, kann ein langer Weg sein. Nur eines hilft - auch Ihnen - ganz sicher nicht: nichts zu unternehmen! Denn: Schlafstörungen sind keine Lappalie - und ganz sicher muss man sich dafür nicht schämen.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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