Prof. Dr. Martina Piefke von der Universität Witten/ Herdecke zu Gast im Parkinson Forum Unna e.V.

Prof. Dr. Martina Piefke (Universität Witten/Herdecke) und Dr. Hans Wille (Parkinson-Forum  Unna e.V.)
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 Mittwoch, 12. September 2018, 15:00 Uhr

Wir freuen uns sehr

heute wieder Frau Prof. Dr. Martina Piefke hier zu haben, sagte Dr. Hans Wille der Vorsitzende des Parkinson Forums Unna e.V bei der Begrüßung der 62 Teilnehmer. Dazu gehörten von der Krankheit Betroffene mit Ihren Angehörigen des Forums und auch 12 Neuinteressenten.

Das Parkinson Forum Unna e.V. mit ihrem Leitungsteam hat sich  zum Ziel gesetzt, die Lebensumstände von Parkinson-Patienten und deren Partner zu verbessern. Deshalb gehören 
regelmäßige Treffen zu unterschiedlichen Informationsveranstaltungen mit anerkannten Fachleuten zum Programm.

Prof. Dr. Martina Piefke von der Universität Witten/Herdecke
ist die Inhaberin des Lehrstuhls für Neurobiologie und Genetik des Verhaltens. Es ist bereits ihr 
zweiter Besuch in Unna. Am 09. März 2016 stellte sie ihre neuropsychologische Langzeitstudie über den Verlauf von Veränderungen der mentalen Fähigkeiten bei Parkinson-Patienten vor. Diese Studie ist zunächst für den Zeitraum von 5 Jahren mit 100 Parkinson-Patienten und 100 gesunden Vergleichspersonen angelegt.

Mehrere Mitglieder der Parkinson Selbsthilfegruppe Unna nehmen als Probanden an der Studie teil. Die Teilnehmer werden im Abstand von jeweils 6 Monaten in einer 2,5 bis 3 -stündigen Sitzung sorgfältig neuropsychologisch untersucht. Eine solche Untersuchung kann das deutsche Gesundheitssystem derzeit in dieser Form nicht leisten. Schon aus diesem Grund ist die Beteiligung an der Studie für alle Parkinson-Patienten, aber auch für gesunde Menschen hoch interessant.

Vorläufige statistische Ergebnisse der ersten 2,5 Jahre liegen jetzt vor

Dazu gab es von Frau Prof. Dr. Martina Piefke einen ausführlichen Zwischenbericht, den sie zum Abschluss so zusammenfasste:

» Motorische Beeinträchtigungen durch die Erkrankung sind deutlich zu beobachten.

» Dysfunktionale, nicht aber funktionale Impulsivität ist bei Personen stärker ausgeprägt, die an Parkinson leiden als bei gesunden Kontrollpersonen.

» Depressive Symptome und Angstsymptome verstärken sich bei Patienten mir Morbus Parkinson im Verlauf der Erkrankung.

» Hinweise auf generelle kognitiv-geistige Beeinträchtigungen bestehen nicht.

» Werden exekutive Funktionen über Schnelligkeitsmaße in Aufgaben gemessen, die motorische Komponenten haben, zeigen sich Beeinträchtigungen in der Parkinson-Gruppe. Diese sind zumindest teilweise durch motorische, nicht durch exekutive Beeinträchtigungen bedingt.

» Arbeitsgedächtnisleistungen können bei Patienten mit Morbus Parkinson durch computergestützte Trainingsverfahren deutlich verbessert werden. Die Verbesserung der Arbeitsgedächtnisleistungen zeigt sich nicht nur in der trainierten Aufgabe. Vielmehr findet auch ein Transfer des Trainingseffekts auf Aufgaben statt, die ähnliche kognitive Ressourcen beanspruchen.

Informationen zum Parkinson-Forum Unna e.V.
Zurzeit gehören 140 Mitglieder dazu. Das Leitungsteam besteht aus: Dr. Hans Wille (Vorsitzender), Ingrid Wille (Kassenbeauftragte), Jürgen Korvin (Schriftführer) , Marianne Ihne (Parkinson Telefon) Dr. Gerhard Kummer (stellv. Vorsitzender).

Zur Internetseite
» Parkinson Forum Unna e.V.

Fotos © Jürgen Thoms
Beitrag aktualisiert: 14.09.18  19:04:12

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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