Gefahr durch Laub: Bei Ausrutschern helfen eigene Versicherungen

Unna. Der goldene Herbst hat nicht nur schöne Seiten: Wer durch Herbstlaub auffährt, muss seinen Schaden selber tragen oder die Vollkasko zahlen lassen. Dann reagiert die Kfz-Versicherung mit Rabattrückstufung. Außer man hat einen so genannten Rabattretter vereinbart.

„Der ist bei den meisten Tarifen eingeschlossen oder kann gegen einen Beitragzuschlag dazu gebucht werden“, erklärt Bodo Temme, Sprecher des Bezirks Unna im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Für den Versicherungsnehmer hat das immer den Vorteil, im Schadensfall in der Schadenfreiheitsklasse nicht zurückgestuft zu werden.
Demgegenüber haben es nachlässige Grundstückseigner oder Mieter gar nicht so schlecht: Denn erfahrungsgemäß werden sie nur selten zur Verantwortung gezogen, wenn sie nasses Laub nicht weggeräumt haben. Sollte trotzdem ein Gericht der Klage eines Verunglückten stattgeben, übernimmt die eigene private Haftpflichtversicherung die gerichtlich festgestellten Forderungen.
Bei einem Mehrfamilienhaus kann auch die Grundbesitzerhaftpflicht-Versicherung, bei einem Ladenlokal die Betriebshaftpflichtversicherung die Verunglückten entschädigen. Der Gebäudeeigentümer kann aber die so genannte Verkehrssicherungspflicht, also das Freiräumen des Bürgersteigs von rutschigem, nassen Laub an seine Mieter per Hausordnung delegieren. Und dann kommt wieder die eigene private Haftpflichtversicherung ins Spiel.
Bei Radfahrern und Fußgängern ist die eigene Kranken- und die private Unfallversicherung nach einem Sturz zuständig. Bei Wegeunfällen zum Arbeitsplatz leistet die Berufsgenossenschaft, aber nur auf dem direkten Arbeitsweg. Radfahrerunfälle treten nach Feststellung der Versicherungskaufleute immer häufiger auf. Eine sinnvolle Ergänzung bei solchen Sportaktivitäten ist gerade deshalb eine private Unfallversicherung mit Leistungen wie Invaliditätskapital, Unfallrente oder Krankenhaustagegeld.