Gefährliche Masche: Abzocke an Geldautomaten

Kreis Unna. Sobald Bankkunden am Geldautomaten die PIN eingegeben haben, werden sie durch eine "Spendensammlung" von einem Täter abgelenkt. Ein zweiter Täter verdeckt mit einem Klemmbrett die Tastatur und wählt die höchstmögliche Auszahlungssumme. Ein Täter zieht die EC-Karte ein Stück zurück und entnimmt das Geld. So entsteht beim Opfer der Eindruck, dass der Geldauszahlungsvorgang abgebrochen wurde. Da die Opfer aufgrund des erreichten Höchstbetrages keine erneute Abhebung tätigen können, wenden sie sich an Angestellte der Geldinstitute. Diese Gelegenheit nutzen die Täter zur Flucht.

So oder ähnlich sehen die Anzeigen aus, die in den letzten Wochen vermehrt bei der Polizei im Kreis Unna eingegangen sind.

Die Täterinnen und Täter suchen gezielt Personen aus, um deren Spendenbereitschaft auszunutzen und sprechen ihre Opfer in Fußgängerzonen, Außengastronomien und auf Parkplätzen an. Sie scheuen auch nicht davor zurück, Straftaten in Geschäften, Büros, Supermärkten und Geldinstituten zu begehen.

Spendensammlung auf der Straße und in Einkaufszentren

Bislang sind es meist Frauen, die in Fußgängerzonen oder auf Parkplätzen von Einkaufszentren und Supermärkten auf Opfersuche sind. Sie behaupten, für Hilfsorganisationen wie UNICEF oder Hilfsbedürftige Spenden zu sammeln. Sie halten den Spendewilligen ein Klemmbrett oder eine „Spenderliste“ direkt vor ihr Gesicht. Unter dieser Abdeckung entwenden sie aus dem noch geöffneten Portemonnaie Geldscheine.
In anderen Fällen umarmen sie die Spender „aus Dankbarkeit“ und stehlen
die Geldbörse oder das Mobiltelefon.

Spendensammlung in Lokalen und Büros

In Lokalen, Geschäften oder Büros suchen die Täter/innen gezielt Personen aus, die ein hochwertiges Mobiltelefon, vorzugsweise ein iPhone, auf den (Schreib-) Tisch gelegt haben. Das Klemmbrett wird über die Beute gehalten und unter dieser Abdeckung das Mobiltelefon entwendet.

Spenden für Rosengeschenke

Die Täter/innen verschenken zunächst eine Rose. Danach fordern sie so massiv eine
Spende hierfür ein, dass die Geschädigten, um die Bittsteller/innen wieder loszuwerden, einen Geldbetrag übergeben. Wenn die Gelegenheit günstig ist, entwenden die Täter/innen die Geldbörse.

So schützen Sie sich:

• Spenden Sie bargeldlos per Überweisung an Ihnen bekannte Institutionen
oder geben Sie nur Ihnen bekannten Personen eine Bargeldspende.
• Schaffen Sie räumlichen Abstand zu Bittstellern/Bittstellerinnen und vermeiden Sie jeglichen Körperkontakt!
• Lassen Sie sich nicht bedrängen oder schaffen Sie Aufmerksamkeit! Appellieren Sie laut und deutlich an Passanten, umstehende Personen sowie Bankoder Sparkassenangestellte, Ihnen gegen aufdringliche Personen zu helfen!
• Lassen Sie keinerlei Wertgegenstände (Smartphone, Handy u. ä.) offen liegen.
• Lassen Sie sich bei Transaktionen am Geldautomaten nicht stören. Behalten
Sie Sichtkontakt zum Display und der Tastatur.
Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen und Straftaten die Polizei unter der Notrufnummer bitte sofort die Polizei über Notruf 110 oder per Notfallfax1.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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