EK Unna als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ ausgezeichnet
Unna. Was als Kooperationsvereinbarung vor zwei Jahren begann, nämlich die Intensivierung der Zusammenarbeit des Krankenhauses mit den Selbsthilfegruppen vor Ort, erhielt heute das offizielle Qualitätssiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus.“
Diesen Titel darf das Evangelische Krankenhaus in Unna als zweites Krankenhaus im Valeo-Klinikverbund und eines der ersten in Nordrhein-Westfalen offiziell führen. Die Urkunde wurde vom Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen vom Paritätischen Gesamtverband verliehen, weil die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen nach besonderen Qualitätskriterien erfolgt.
Christa Steinhoff-Kemper, Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW, würdigte in ihrer Ansprache die gute Zusammenarbeit des EK Unna mit den umliegenden Selbsthilfegruppen und der Selbsthilfe-Kontaktstelle. Das Siegel ist ein Beitrag zur Patientenorientierung, der alle Beteiligten bereichert: das Krankenhaus, weil es durch die Empfehlung von Selbsthilfegruppen zusätzlich zur Genese der Patienten beitragen kann; die Patienten mit ihren Angehörigen, weil sie vor Ort erfahren, ob und welche Selbsthilfegruppen für sie in Frage kommen; die Selbsthilfegruppen, weil sie vom Wissen der Ärzte profitieren, Krankenhausräumlichkeiten nutzen und sich präsentieren können.
„Ärzte und Mitarbeiter des Krankenhauses haben die Selbsthilfe als wertvolle Ergänzung des eigenen Tuns akzeptiert“, sagte Dr. Dietmar Herberhold, Stiftungsvorstand des EK Unna, in seiner Eröffnungsrede. Ergänzend fügte Kira Stracke, Referentin für Ökonomie im Valeo-Verbund Evangelischer Krankenhäuser, hinzu: „Mehr noch: Sie unterstützen die Selbsthilfegruppen aktiv in ihrer Öffentlichkeitsarbeit und beziehen sie in die Fort- und Weiterbildung mit ein – so etwa als fester Bestandteil im Angebot Gesundes Unna oder auch durch Vorträge oder die Mithilfe bei Informationsveran- staltungen wie bspw. in der Herz-Hirn-Woche anlässlich des Deutschen Schlaganfalltages im Mai 2012.“
Organisatorisch hat die Zusammenarbeit einen festen Rahmen: Zweimal jährlich tagt ein Qualitätszirkel, in dem Vertreter des Krankenhauses und der Selbsthilfegruppen an einem Tisch sitzen, um ihre Zusammenarbeit zu optimieren und ihre Erfahrungen zu inhaltlichen Themen (u. a. Qualitätsbericht, Beschwerdemanagement etc.) auszutauschen. Das EK Unna arbeitet derzeit mit elf Selbsthilfegruppen:
1. Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs
2. Schlaganfall Selbsthilfegruppe
3. Multiple Sklerose Selbsthilfegruppe
4. Parkinson Selbsthilfegruppe
5. Deutsche Ilco - Die Selbsthilfevereinigung für Stomaträger (Menschen mit künstlichem Darmausgang /künstlicher Harnableitung) und Menschen mit Darmkrebs
6. Omega „Mit dem Sterben leben“ e. V.
7. Hepatitis Selbsthilfegruppe
8. Epilepsie Selbsthilfegruppe
9. Selbsthilfegruppe für Morbus Crohn/Colitis ulcerosa
10. Adipositas Selbsthilfegruppe
11. Zöliakie Selbsthilfegruppe
Mit Charlotte Kunert hat das EK Unna eine Selbsthilfebeauftragte benannt, die sowohl für die Selbsthilfegruppen, die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Kreis Unna (K.I.S.S. Unna) als auch für die Mitarbeiter des Hauses als zentrale Ansprechpartnerin zur Verfügung steht.
„Die Auszeichnung zum Selbsthilfefreundlichen Krankenhaus ist für das Evangelische Krankenhaus Unna ein wichtiger Meilenstein auf seinem Weg zum Gesundheitscampus Unna. Wir freuen uns und sind stolz darauf, uns Selbsthilfefreundliches Krankenhaus nennen zu dürfen“, bemerkte Dr. Herberhold und dankte allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement.
Autor:Mareike Sehr aus Unna |
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