Für den Kreis Unna
Ein Plus an Stellen und Bewerbern: Ausbildungsmarkt-Zwischenbilanz  zeigt Engagement als Reaktion auf die Pandemie

Die Agentur für Arbeit zieht Zwischenbilanz im Ausbildungsmarktjahr 2020/2021. | Foto: Archiv
  • Die Agentur für Arbeit zieht Zwischenbilanz im Ausbildungsmarktjahr 2020/2021.
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Die Agentur für Arbeit zieht Zwischenbilanz im Ausbildungsmarktjahr 2020/2021, das bereits im vergangenen Oktober begonnen hat. In diesem beispiellosen, komplett von der Pandemie betroffenen Zeitraum, haben sich im Kreis gut 2.200 Jugendliche gemeldet (+8,1 Prozent in Relation zum Vorjahr), während rund 1.930 Ausbildungsstellen von den Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden (+9,4 Prozent). Aktuell suchen noch 1.150 junge Männer und Frauen einen Ausbildungsplatz, wofür ihnen 1.090 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung stehen. Damit kommen statistisch 0,95 Stellen auf einen Bewerber. Die Chancen für junge Menschen im Kreis Unna haben sich trotz anhaltender Pandemie damit rein rechnerisch verbessert. Im Vorjahr betrug die Stellen/Bewerber-Relation nur 0,89.

„Die erste Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt fällt wesentlich besser aus als zunächst angenommen. So ist es dank der intensiven gemeinsamen Bemühungen aller Partner gelungen, die hohe Bedeutung der betrieblichen Ausbildung auch in Pandemiezeiten zu verankern. Arbeitgeber zeigen sich engagiert, sind sich ihrer besonderen sozialen Verantwortung sehr bewusst und geben mit dem Plus an Ausbildungsstellen trotz schwieriger Umstände ein deutliches Zeichen der Unterstützung für junge Menschen“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die Entwicklung des ersten Halbjahres. Auf Seiten der Bewerber stellt er eine unklare Lage fest: „Während sich im ersten Pandemiejahr viele Jugendliche verunsichert zeigten, weil Schulen geschlossen und die wichtigsten Beratungswege versperrt waren, finden auch sie allmählich zu einer neuen Normalität und beweisen geübteren Umgang mit den besonderen Umständen“. Entsprechend sei es gelungen, wieder mehr Ausbildungsinteressierte zu erreichen und mit ihnen potenzielle Fachkräfte für die Region. Helm sieht aber auch einen Wermutstropfen: „Bisher haben wir deutlich zu wenig Jugendliche aus dem aktuellen Schulentlassjahr erreichen können. Die Mehrzahl der Ausbildungs-platzsuchenden hat die Schule schon im vergangenen Jahr oder noch früher verlassen (55,2%). Daher sprechen wir aktuell verstärkt die Schulen an, um die berufliche Orientierung und Beratung möglichst aller Schülerinnen und Schüler sicherzustellen, die in diesem Sommer die Schule verlassen. Wir sind bereit, dabei sehr individuell vorzugehen.“
Helms Ziel ist es, die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die frisch aus der Schule kommen, zu erhöhen. „Damit hoffen wir, einen qualitativ und quantitativ gelungenen Übergangsprozess zwischen Schule und Beruf auch in diesem Jahr zu erreichen.“
An beide Seiten richtet der Agenturleiter die dringende Bitte, dieses Engagement beizubehalten und im Tempo nicht nachzulassen: „Wir unterstützen Arbeitgeber, die von der Krise betroffen sind, mit Prämien aus dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“, damit sie trotzdem oder sogar zusätzlich ausbilden können. Denn eines steht fest: Der Fachkräftebedarf ist weiterhin da. Wir erleben auch zu Pandemiezeiten, dass gerade junge und gut ausgebildete Fachkräfte am wenigsten von Arbeitsplatzverlust betroffen sind. Das ist ein wichtiger Motivationsschub und Ansporn für junge Schulabgänger, sich für eine betriebliche Ausbildung zu entscheiden.“
Über die kreisweite Hotline 02303/2807-111 sowie über das E-Mail-Postfach kreis-unna.berufsberatung@arbeitsagentur.de können Beratungen (auch per Video) stattfinden, Termine vereinbart und Fragen geklärt werden.
Arbeitgeber können unter Tel. 0800/4555520 freie Ausbildungsstellen melden und sich zu Förderleistungen beraten lassen.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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