„Bürgerbewegtes Unna“ arbeitet an einem Netzwerk für gesundheitliche Aufklärung
Heidrun Siewert befindet sich zurzeit in der passiven Phase der Altersteilzeit. Die 62-Jährige nutzt ihre freie Zeit und hat ein Seniorenstudium mit Fachrichtung Gerontologie begonnen. „Da wird man auch fit gemacht für gesellschaftliches Engagement“, sagt die vierfache Großmutter.
Heidrun Siewert ist eine von zwölf Männern und Frauen, die sich für ein neues Projekt der Aktion „Bürgerbewegtes Unna“ gemeldet haben. Sie alle wollen Gesundheitslotsen werden. „Wir suchen viele Menschen, die sich ehrenamtlich in einem Netzwerk für gesundheitliche Aufklärung engagieren möchten“, erklärt Projektkoordinator Dr. Arthur Frischkopf. Dieses Netzwerk soll mit Unterstützung des Integrationsrates in Unna aufgebaut werden.
Als sogenannte Gesundheitslotsen sollen die Ehrenamtlichen ihr Wissen an andere weitergeben – auch, aber nicht nur, an Menschen mit Migrationsgeschichte. „Gesundheitsfragen sind immer auch ein gemeinsamer Nenner von Menschen, gerade auch wenn sie sich kulturell oder in ihren Lebensweisen unterscheiden“, hat Frischkopf die Erfahrung gemacht.
Aufgabe der Lotsen kann es beispielsweise sein, einer Einzelperson oder einer Familie bei Arzt- oder Krankenhausbesuchen zur Seite zu stehen und Aufgaben abzunehmen, die wegen einer Erkrankung zur besonderen Last geworden sind. In schwierigen Phasen bieten die Ehrenamtlichen Hilfestellung. „So wird ein bürgerschaftliches Selbsthilfepotenzial zum Nutzen der Mitbürger sinnvoll genutzt“, erklärt Frischkopf die Grundidee des neuen Projekts von „Bürgerbewegtes Unna“.
Auf ihre Aufgaben vorbereitet werden die Gesundheitslotsen im Rahmen einer kostenlos angebotenen Fortbildung durch qualifizierte Fachkräfte. Die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat. Ein Koordinierungsteam unterstützt die Lotsen dann anschließend bei ihren Aufgaben.
Für andere da sein und helfen, das ist für Hassan Taban Motivation, Gesundheitslotse zu werden. Der 57-Jährige ist Betreuungsassistent für Demenzkranke, hat also bereits Vorwissen, das ihm bei späteren Aufgaben nützlich sein kann.
„Solche Vorkenntnisse sind gut, aber nicht erforderlich“, betont Frischkopf. „Jeder kann sich melden!“ Ansprechpartner sind Dr. Arthur Frischkopf (Tel. 02303/330575, E-Mail: mailada@frischkopf.com) und Dr. Joachim Hartlieb (Tel. 02303/66622, E-Mail: hartlieb@gesund-heit.de).
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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