Auslandspraktikum in Österreich schafft neue Perspektiven
Unna/Holzwickede. Zwischen 2010 und 2012 erarbeiteten sich 18- bis 25-Jährige aus den Produktionsschulen im Kreis Unna bei einem jeweils einmonatigen Auslandspraktikum in Österreich neue beruflichen Chancen und Perspektiven. Einige fanden dort einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, andere starteten nach ihrer Rückkehr richtig durch.
„Integration durch Austausch“ oder kurz IdA nennt sich das europäische
Mobilitätsprogramm, das durch Mittel des Europäischen Sozialfonds, des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Jobcenters Kreis Unna
finanziert wurde. Im Kreis Unna erwuchs daraus das Projekt IdA-SCHLAU. „Ich habe hier in Österreich so viel gearbeitet und erlebt, wie die letzten eineinhalb Jahre zusammen. Mein Selbstbewusstsein ist gestiegen“, so lautete nach gut einem Monat das Fazit eines 23-jährigen Teilnehmers. Er ist einer von 45 arbeitslosen Jugendlichen, die die Chancen zum vierwöchigen Arbeitspraktikum in den Dornbirner Jugendwerkstätten in Österreich nutzten.
Sprung über die Grenzen ist ein Riesenschritt
Der Sprung über die Grenzen sei für viele der arbeitslosen Jugendlichen ein Riesenschritt, erklärt IdA-Projektleiter Michael Koch: „Viele sind noch nie aus der Region herausgekommen. Selbst der Wechsel zu einer Schule oder die Aufnahme einer Arbeit an einem anderen Ort war undenkbar“. Die Bilanz nach drei Jahren: Mehrere Jugendliche bekamen ein Jobangebot in Österreich – ein Teilnehmer wechselte ins Nachbarland.
„Dass sich aus dem Projekt heraus Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnisse im Gastland entwickeln, stellen eher Ausnahmen dar. Wichtiger ist für uns: Im vergangenen Jahr wurde jeder zweite IdA-Teilnehmer in der Region vermittelt“, erklärt Marion Velikonja, Abteilungsleiterin der Werkstatt Unna.
Herbert Dörmann, Geschäftsführer der Werkstatt, würde „diese erfolgreiche europäische Kooperation gerne ausbauen. Wir sehen, dass wir hier erfolgreich für die Bekämpfung der Jugendberufsnot und für die Schaffung von Ausbildungschancen gerade für benachteiligte Jugendliche zusammen arbeiten und voneinander lernen können.“
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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