Ab sofort: Blitzen wann immer und wo man will? Der Kreis sagt: Nein!

Mehr blitzen geht gerade nicht: Gut ausgelastet mit seiner bisherigen Blitzerpraxis ist der Kreis Unna. | Foto: Archiv
  • Mehr blitzen geht gerade nicht: Gut ausgelastet mit seiner bisherigen Blitzerpraxis ist der Kreis Unna.
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Laut einer neuen Verordnung, dürfen die Kommunen in Nordrhein-Westfalen laut Innenminister Jäger „überall dort blitzen, wo zu schnell gefahren wird“. Damit wurde die bisherige Regelung - bis 22 Uhr und nur an Unfallschwerpunkten oder bei besonderen Gefährdungen - erheblich ausgeweitet. Ist damit der „Abzocke“ und „Wegelagerei“, wie frustrierte Autofahrer die Radarmesser manchmal bezeichnen, Tür und Tor geöffnet?

„Klare Antwort: Nein!“, macht Kreissprecherin Constanze Rauert klar. Momentan sei man bei der Kreisbehörde vor allem damit beschäftigt, zu überlegen, ob und wie man diese Verordnung überhaupt umsetzt. „Wir sind mit unseren beiden mobilen Radarwagen und den 13 stationären Messanlagen im Kreis gut ausgelastet“, erklärt Rauert.

Die Standorte sowohl der stationären als auch der mobilen Messanlagen sind Ergebnis langwieriger Überlegungen und erfolgten in enger Absprache mit der Kreispolizeibehörde, die ebenfalls Geschwindigkeitsmessungen vornimmt. „Wichtigste Fragestellung ist dabei immer, in wie weit wir die Sicherheit im Straßenverkehr durch unsere Messnungen erhöhen können“, so die Kreissprecherin.

Infos über Blitzer gibt es reichlich

Daher sei man auch sehr offensiv in der Veröffentlichung von Blitzerstandorten. Im Internet (www.kreis-unna.de) findet man tatsächlich eine Liste aller Blitzerstandorte. Auch die Kreispolizeibehörde veröffentlicht ihre täglichen Standorte über die lokalen Medien. Und bei Facebook (www.facebook.com)gibt es eine eigene Gruppe, die Blitzerstandorte im ganzen Kreis und in angrenzenden Städten nennt.

Durchaus mit Wohlwollen gesehen, denn: „Wir wollen, dass die Autofahrer sicher unterwegs sind - und nicht unsere Kassen füllen“, so Rauert. Immerhin: In 2012 brachten Bußgelder des Kreises rund zwei Millionen Euro ein. Denn es gibt trotz aller Warnungen und Hinweise immer noch genügend Autofahrer, die aus Unachtsamkeit oder sogar wohlweislich Geschwindigkeitsbegrenzungen übersehen oder ignorieren.

Neuer Radarwagen unterwegs

Das bisherige Konzept muss demnächst aber sowieso überarbeitet werden, denn bereits im vergangenen Jahr hatte der Kreistag beschlossen, einen weiteren Radarwagen anzuschaffen. „Das hat aber nichts mit dieser neuen Verordnung des Landes zu tun“, so Constanze Rauert.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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