Videokameras helfen nur bedingt gegen Vandalismus

Unna. 02.06.2011. Wie heute in der Tagespresse berichtet wurde, sollen die Bahnhöfe in Unna und Holzwickede mit Videotechnik ausgerüstet werden, um weitere Fälle von Vandalismus zu verhindern.

Die Piratenpartei hält dies für einen sehr zweifelhaften Weg, da Vandalismus so nicht verhindert werden kann, sondern lediglich in andere Bereiche verdrängt wird, wie verschiedene Studien belegen (nachzulesen u.a. beim AK-Vorrat: http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de).

"Besser wäre es, die finanziellen Mittel in Notrufsysteme und Sicherheitskräfte zu investieren, die vor Ort präsent sind und notfalls auch mal eingreifen können" sagt Heike Palm von der Piratenpartei im Kreis Unna. "Darüberhinaus ist die Überwachung des öffentlichen Raumes, wie etwa des Bahnhofsvorplatzes, generell problematisch, da jeder Bürger, ob er es will oder nicht, ins Blickfeld der Kameras gerät. Auch wie dann weiter mit den Aufzeichnungen verfahren wird muß sehr kritisch betrachtet werden."

Auch die hohen Investitionen in die Videoüberwachung müssen hinterfragt werden, wenn man gleichzeitig sieht, wie schleppend der behindertengerechte Ausbau der Bahnhöfe vonstatten geht. So kämpft beispielsweise in Schwerte eine Bürgerinitiative seit Jahren erfolglos darum, einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig zu erhalten. Die Videoüberwachung werden sie vermutlich schneller bekommen.

Autor:

Claus Palm aus Unna

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