Unnaer Politik-Lehrer setzt Massentierhaltung mit Holocaust gleich

Ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag meinte ein Unnaer Lehrer, mit äußerst befremdlichen Äußerungen an die Öffentlichkeit treten zu müssen. | Foto: Michael Werner Nickel/pixelio.de
  • Ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag meinte ein Unnaer Lehrer, mit äußerst befremdlichen Äußerungen an die Öffentlichkeit treten zu müssen.
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Die Hörer der WDR5-Radiosendung "Tagesgespräch" bekamen am vergangenen Dienstagmorgen Erstaunliches (und Erschreckendes) zu hören: Ein Unnaer Politik-Lehrer behauptete hier, die moderne Massentierhaltung interessiere ihn mehr als Auschwitz.

Thema der Sendung mit Moderatorin Elif Senel war "Auschwitz und ich" am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers. Dabei ging es auch um den Aspekt, wie das Thema in den Schulen behandelt wird. Den Schülern reiche es langsam, Jahr für Jahr hätten sie das Thema im Unterricht und müssten immer wieder Gedenkstätten besuchen, kritisierte der Lehrer, der am Unnaer Weiterbildungskolleg unterrichtet.

Und weiter: "Mich persönlich interessiert Auschwitz privat überhaupt nicht. Ich beschäftige mich lieber mit dem IS-Terrorismus, mit dem Islamismus. Mir geht sogar die Massentierhaltung emotional näher, als Auschwitz. Alle 20 Minuten sterben sechs Millionen Tiere, das geht mir emotional viel näher!"

Lehrer ist bereits auffällig geworden

Inzwischen ist der Name des Lehrers bekannt, Daniel Krause ist für die Schulbehörden kein Unbekannter. Er unterrichtet heute am Weiterbildungskolleg Politik, Deutsch und Pädagogik und war vor zweieinhalb Jahren auf einer Kundgebung von "Pro NRW" in Köln ans Megafon getreten und hatte gegen Moslems gewettert und deren homophobe Haltung angeprangert. Die WDR-Lokalzeit zeigte dazu am Mittwochabend Archivmaterial.

Daraufhin nahm die Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Behörde den Lehrer aus dem Dienst. Doch Krause klagte gegen seine Suspendierung und tatsächlich musste die Bezirksregierung ihn wieder in den aktiven Dienst nehmen. Sogar seine Bezüge für die 16-monatige Zeit seiner Suspendierung wurden nachgezahlt.

Doch wohin mit einem solchen Lehrer? Als Lösung erschien es der Verwaltung wohl, ihn in der Erwachsenenbildung einzusetzen und so kam Krause an das Weiterbildungskolleg nach Unna. Nun muss sich die Bezirksverwaltung erneut mit dem Lehrer und seiner politischen haltung auseinandersetzen. "Wir überprüfen, ob Herr Dr. Krause fachlich dazu geeignet ist, Politik zu unterrichten", so Susanne Blasberg-Bense, Leiterin der Schulabteilung in der Bezirksregierung Arnsberg.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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