Unna zeigt Zivilcourage

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hochgeladen von Klaus Koppenberg

Als sich 2009 der „Runde Tisch gegen Gewalt und Rassismus“ in Unna gründete, hatten rassistische Extremisten wiederholt Büros politischer Parteien nachts attackiert. Die Bilder zeigen das Büro der Grünen. Wiederholt wurde die Schaufensterscheibe mit Steinen beworfen und einmal mit einem Luftgewehr beschossen. Es gab keinen polizeilichen Ermittlungsansatz.

Diese Form der Gewalt ist immer auch eine Botschaft an das soziale Umfeld und soll Angst auslösen. Damit diese Botschaft nicht unwidersprochen blieb, wurde mit einer Gedichtaktion ein Zeichen gegen die rassistische Zerstörungswut gesetzt. Mit Haiku-Gedichten wurden die Gewaltmotive und deren Auswirkungen thematisiert. Seit 2009 trifft sich der Runde Tisch regelmäßig und plant und organisiert verschiedene Aktivitäten, die auf der Basis der folgenden Thesen initiiert werden:

- Der Runde Tisch ist ein Demokratieprojekt.

- Die Aufgaben liegen in den Bereichen Prävention, Integration und Intervention.
- Intervention bedeutet in den öffentlichen Raum zu wirken, dorthin wo rassistische Extremisten mit Mitteln der direkten und indirekten Gewalt versuchen, Einfluss zu gewinnen.

- Der Runde Tisch stellt sich die Frage, wie in einer offenen Gesellschaft vor allem auf Formen indirekter Gewalt, die zum Teil durch das Recht auf Meinungsfreiheit toleriert werden müssen, reagiert werden kann.

- Der Runde Tisch verfolgt Strategien und Aktionsformen zwischen Gegengewalt auf der einen Seite sowie Geschehenlassen und Wegschauen auf der anderen Seite. Mit kreativen Methoden sollen im öffentlichen Raum deutlich sichtbare Zeichen für eine demokratische Stadt gesetzt werden.

- Die Strategien werden diskutiert und zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren in Unna abgestimmt. Es wird öffentlich um konkrete Unterstützung geworben. Zivilcourage wird zum demokratischen Lernfeld.

- Der Runde Tisch agiert nicht nur im Rahmen konkreter Anlässe, sondern bringt das Thema aber auch immer wieder unabhängig von Anlässen in die öffentliche Diskussion ein.

Weitere Informationen über das Büro des Bürgermeisters der Stadt Unna