Schulkonzept im Schnelldurchlauf: einfach alternativlos?
Ich empfinde die Art und Weise, wie die Stadt ihr neues Schulkonzept durchboxen will, als absolute Unverschämtheit den betroffenen Schulen, Lehrern, Eltern und Schülern gegenüber. Da wird hinter verschlossenen Türen, auf dem grünen Tisch, ein Konzept entwickelt, das nicht nur auf die kompetente Beteiligung der Schulen verzichtet, sondern sie sogar bewusst ausklammert. Dann kommen vollmundige Versprechungen von Seiten des Bürgermeisters, obwohl ihm da schon klar ist, dass eine echte Beteiligung in der kurzen Zeit weder möglich noch gewünscht ist, da es gar kein Alternativkonzept gibt. Dieses Konzept soll jetzt, koste wen es wolle, im Rat durchgepeitscht werden. Hauptargument sind die bezifferten 500.000 Euro, die ab 2016 angeblich gespart werden und ein wesentlicher Teil des Haushaltssicherungskonzeptes sind.
Und dann kommt der größte Hammer: Wenn der Rat bzw die Bürger wirklich dieses tolle Konzept ablehnen, müssen sie zeigen, wo die 500.000 Euro eingespart werden können. Mal ganz abgesehen davon, dass diese Summe völlig aus der Luft gegriffen ist, da es weder Kostenvoranschläge für Neu- und Umbauten oder Bezifferungen von Verkaufserlösen gibt, habe ich so einige Ideen, wo im Haushalt Geld eingespart werden kann. Verzichtet endlich auf irgendwelche unsinnigen Investitionen wie Bezuschussung von Gradierwerken, Kunstrasenplätze und reduziert eure Fraktionszuwendungen auf ein vertretbares Maß.An erster Stelle müssen zunächst mal unsere Kinder stehen und danach kann man über Luxusprojekte nachdenken. Mal ganz abgesehen davon, dass ein Konzept, welches am Reissbrett und nur mit der Option der Kostenersparnis entwickelt wird, in der Praxis nicht funktionieren kann. Das Ganze ist mal wieder ein schönes Beispiel für gelebte Demokratie in Unna. Lieber Herr Kolter, Sie beschwören immer wieder das Bild von Unna als einer lebenswerten und liebenswerten Stadt. Aber eine Stadt, die so mit ihren Bürgern umgeht, ist leider nicht liebenswert. Es geht nicht nur um lebendige Kultur a la Lichtkunst, Stadthalle und Feste, es geht auch um eine Kultur der Diskussion und Beteiligung.
Autor:Heike Palm aus Unna |
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