Jugend redet mit
„Jammere nicht und tue was“, unter diesem Motto engagieren sich die Jugendlichen der Stadt Unna im Kinder- und Jugendrat (KiJuRa). Im kommenden Jahr wird der KiJuRa zehn Jahre alt und möchte jetzt noch mehr Jugendliche zur Mitarbeit animieren. So wurde per Satzungsänderung jetzt das Höchstalter auf 25 Jahre heraufgesetzt und vier weitere sachkundige Mitglieder erhalten ein Stimmrecht. „Es wird keiner ausgeschlossen“, ermutigt KiJuRa-Sprecherin Julia Krause zur Mitarbeit. Ab 13 Jahren kann mitgearbeitet werden. Interessierte können sich an das Kinder- und Jugendbüro im Rathaus wenden.
Ganz aktuell beschäftigt sich der KiJuRa derzeit mit der Situation der Jugendlichen vor Ort. Insgesamt 1.447 Jugendliche wurden unter anderem zu ihrem Freizeitverhalten befragt. Ganz oben auf der Wunschliste steht ein selbstverwalteter Jugendtreff, der von rund 90 Prozent der Jugendlichen gefordert wird. Im Rahmen der Gesetzesvorgaben sollte es dort auch Alkohol geben, meinen die KiJuRa-Vertreterinnen Maria Kleinz, Eva-Lotte Reinartz und Julia Krause. Denn nur dann kommen die Jugendlichen auch und suchen keine Alternativen wie zum Beispiel den Neumarkt oder das Bornekamp auf. Kleinz, Reinartz und Krause sind sich sicher, dass ein selbstverwalteter Jugendtreff nicht ausarten würde.
Der bestehende Jugendtreff „Klaus Zahlten-On Stage“ an der Massener Straße entspricht nicht den Vorstellungen der Jugendlichen in Unna, hat die Umfrage ergeben. Das Programm sei zu kindgerecht, es fehle an Werbung und der Treff komme eher einer kirchlichen Teestube nahe, so die Argumente.
Grundsätzlich werden die Räume für Jugendliche in Unna immer weniger. Durch das Nichtraucherschutzgesetz und sogenannte Raucherclubs ist Jugendlichen ab 21 Uhr der Zutritt zu öffentlichen Lokalen verboten. Der KiJuRa fordert einen längeren Einlass für Jugendliche, und zwar bis 23 Uhr. Hier wird auch die Unterstützung durch der Stadt Unna gefordert.
Und um eigene Vofi-Feiern oder Geburtstage unter Jugendlichen zu organisieren, fehlt der passende Raum. „Eine alte Lagerhalle abseits von Wohngebieten würde schon reichen“, appelliert Eva-Lotte Reinartz an die Vermieter. Gerne würden Jugendliche leerstehende Räume anmieten.
Autor:Silke Dehnert aus Fröndenberg/Ruhr |
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