Die Unnaer Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau wird abgewickelt
Nur 14 Tage, von der Bekanntgabe am 15. Januar bis zur endgültig letzten Ausgabe am 31. Januar, braucht der WAZ Medienkonzern, um eine jahrzehntelange lokale Pressearbeit zu beerdigen. Auch die Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau in Unna verschwindet heimlich, still und leise von der Bildfläche. Dieser, für die Zeitungsleser in den betroffenen Städte, nicht unerhebliche Vorgang findet im besagten Informationsmedium nicht statt. Den betroffenen Redakteuren ist untersagt, in ihrer Zeitung darüber zu berichten. „Eine Zensur findet nicht statt“ (GG Art. 5), es sei denn, es handelt sich um Selbstzensur, muss man wohl hinzufügen.
Eine Zeitung ist in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen und dem Profit verpflichtet. Fairniss und Transparenz gegenüber Mitarbeitern und Kunden stehen wohl auf einem anderen Blatt. Das war auch vor dem 15. Januar bereits klar.
Bedrückend ist jedoch wie dieser Verlag mit der eigenen Tradition umgeht. Die Art und Weise dieser überstürzten Abwicklung hat etwas Selbstzerstörerisches, das über die rein wirtschaftlichen Erfordernisse hinaus reicht. Der jahrzehntelange Einsatz der vielen Mitarbeiter der Westfälischen Rundschau hätte am Ende ein professionelleres Niveau verdient.
Die Zeitung und ihr Name soll ohne eigene Redaktion bestehen bleiben. Die Informationen werden dann von anderen Zeitungen eingekauft. Dieser Plan klingt so grauselig, dass die Form der Abwicklung schon wieder als passend erscheint.
Geld regiert die Welt. Warum muss das nur immer auf so einem fürchterlichen Niveau stattfinden?
Autor:Klaus Koppenberg aus Unna |
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