Die etwas andere Unterrichtstunde am Märkischen Berufskolleg des Kreises Unna mit dem Landtagsabgeordneten der Grünen Herbert Goldmann
Donnerstag, 10. März 2016 09:30 bis 11:00 Uhr
„Faire Arbeit - Jugend braucht Perspektive“
so lautet das Motto des diesjährigen Josefstags zum 19. März. Um die Bedingungen für gute Arbeit zu realisieren, müssen Staat, Kirche, Unternehmen und Gewerkschaften gemeinsam Formen neuen Handelns wagen.
Dazu sollen Gespräche mit Jugendlichen, Vertretern aus Politik, Staat und Kirche einen Beitrag leisten.
Heute gestaltete der
Landtagsabgeordnete der Grünen Herbert Goldmann
mit Schülerinnen und Schülern der Ausbildungsvorbereitungsklassen des Märkischen Berufskollegs des Kreises Unna, sowie den beiden Schulsozialarbeiterinnen Ina Hinkmann, Petra Freitag und Matthias Starmann von IN VIA Unna e.V. diese etwas andere Unterrichtstunde.
Mit seiner lockeren ersten Frage: „Werdet ihr von den Lehrern gut behandelt, sprang der Funke zu der Gruppe gleich richtig rüber. Ich hatte den Eindruck: Hier im Berufskolleg ist alles bestens in der Kommunikation zwischen Lehrkräften und den Schülern.
Es läuft bei uns nicht alles rund, so Herbert Goldmann. Ich möchte die Menschen einbinden. Deshalb bin ich Politiker, um etwas für die Stadt und unsere Menschen zu bewegen. Das fängt schon hier in der Schule an. Ich investiere viel Zeit in meine Arbeit, bekomme aber auch viel von den Menschen zurück.
Wer von Euch möchte denn Politiker werden, so Herbert Goldmann? Spontane Bereitschaft zeigte nur Festina Kamaj. Ob sie es denn wirklich werden möchte, konnte ich nach allen Ausführungen von Herbert Goldmann zu den Aufgaben eines Politikers nicht mehr feststellen.
Fragen wie warum
sind Minderjährige vom Mindestlohn ausgenommen, wieviel ein Mitglied des Landtages etwa im Monat verdient, wie sind die Arbeitszeiten auch am Wochenende, warum verdienen Frauen weniger Geld als Männer, die im selben Beruf arbeiten, wie kann die Finanzierung der Schulausstattung verbessert werden, warum wird trotz Rekordeinnahmen weniger Geld in die Krankenhäuser gesteckt, warum werden bei den vielen Überstunden, die heute gemacht werden, nicht mehr Arbeitskräfte eingestellt?
Wie ist Ihre Meinung zur momentanen Flüchtlingswelle und Meinung zu den EU- Außengrenzen und auch dieses Thema: Wie stehen Sie zur Inklusion? Diese Fragen waren den Schülerinnen und Schülern wichtig.
» Wir haben alle Anstrengungen zu unternehmen, diesen Menschen Zugang zu allen Einrichtungen zu ermöglichen. Behinderte und Nichtbehinderte können viele Dinge gemeinsam meistern, denn so steht es im Grundgesetz Artikel 1
» Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Es müssen alle politischen Kräfte zusammenrücken, damit in unserer Gesellschaft nichts falsch läuft. Rechtsradikalismus darf in Deutschland keine Chance haben, so Herbert Goldmann in seinen Ausführungen
Regen Gesprächsaustausch gab es dann noch beim gemeinsamen Frühstück in der Caféteria.
Allgemeine Infos zum Josefstag mit dem Motto „Faire Arbeit! - Jugend braucht Perspektive
Dieses Motto greift eine zentrale Problematik der Jugendlichen in Einrichtungen der
Jugendsozialarbeit in Deutschland auf. Ziel der Integrationsbemühungen der Jugendsozialarbeit ist es, Jugendliche in eine für sie passende Arbeit zu integrieren. Dies ist insbesondere schwierig für Jugendliche mit multiplen Beeinträchtigungen.
Oft können sie in einem ersten Schritt nur in prekäre Arbeitsverhältnisse vermittelt werden, die oft mit hohem Beschäftigungsrisiko verbunden sind. Hier eine entsprechende Brücke in eine sichere, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ohne Befristung zu schaffen ist schwierig. Von dauerhafter prekärer Beschäftigung, sind überproportional benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.
Eine weitere Herausforderung für Einrichtungen der Jugendsozialarbeit ist es, auch ihren Mitarbeitenden faire Arbeitsbedingungen bieten zu können.
Für die Jugendlichen, die (noch) nicht in reguläre Arbeit integriert werden können, müssen dauerhafte Angebote geförderter Beschäftigung realisiert werden. So können Einrichtungen der Jugendsozialarbeit einen weiteren echten Beitrag zur Integration dieser Jugendlichen leisten.
IN VIA Unna e.V.
setzt sich seit vielen Jahren für die Bildung und die Beschäftigung Jugendlicher im Kreis Unna ein, denn Arbeit erfüllt über die Sicherung des Lebensunterhaltes hinaus auch noch andere Funktionen, wie gesellschaftliche Integration, Anerkennung und soziale Sicherheit. Dementsprechend beinhaltet das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe nicht nur das Recht auf Arbeitsmöglichkeit, sondern darüber hinaus auch einen Anspruch auf einen geeigneten Job und faire Arbeitsbedingungen.
Zu den Internetseiten
» <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.invia-unna.de/">IN VIA Unna e. V. Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit</a>
» <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.mbk-unna.de/index.php?id=313">Märkisches Berufskolleg des Kreises Unna</a>
Fotos © Jürgen Thoms
10.03.16 19:52:16
Autor:Jürgen Thoms aus Unna |
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