28.01.2011 - Tag des Datenschutzes

Der 28. Januar wurde auf eine Initiative des Europarats hin europaweit zum Datenschutztag erklärt. Damit soll auf die wachsende Bedeutung des Schutzes der persönlichen Daten im Informations-Zeitalter hingewiesen werden. 2011 wird der europäische Datenschutztag bereits zum fünften Mal begangen.
Die Piratenpartei Kreis Unna nutzt dieses Datum um auf ein aktuelles Ereignis hinzuweisen von dem alle Einwohner des Kreises Unna betroffen sind. Unter dem Namen Zensus 2011 wird ab dem 9. Mai 2011 bundesweit eine Volkszählung durchgeführt. Allerdings wird dabei nicht nur die Zahl der Bürger erfasst, sondern eine breite Palette von Daten abgefragt. So gehören beispielsweise Auskünfte zur Religionsangehörigkeit ebenso zu den erfragten Merkmalen, wie Angaben zur Zuwanderung, zu den Schulabschlüssen und zur aktuellen Berufstätigkeit.
Zusätzlich werden von allen Einwohnern Daten der Meldebehörden und der Bundesagentur für Arbeit abgefragt. Aber auch Vermieter müssen Angaben zu ihren Mietern machen, beispielsweise wie viele Personen eine Wohnung bewohnen, oder ob ein Bad mit Badewanne oder nur eine Dusche vorhanden ist.
Nach Ansicht der Piratenpartei Kreis Unna wird hier ein gigantischer Datenpool über die Bürger zusammengetragen, der ein hohes Risiko des Daten-Missbrauchs bzw. Diebstahls birgt. Zumal aufgrund der mitgespeicherten Ordnungsnummer eine spätere Zuordnung der Daten jederzeit möglich ist.
Neben diesen staatlichen Eingriffen in die informationelle Selbstbestimmung der Bürger gibt es auch bei den Unternehmen immer wieder Fälle, in denen Kundendaten unsachgemäß oder gesetzeswidrig erhoben, gespeichert und verarbeitet werden. Vielfach wissen die Kunden gar nichts davon oder erfahren es nur, wenn es einen größeren Missbrauchsfall gibt.
Die angeführten Beispiele sind nur ein kleiner Teil der aktuellen Problemlage Datenschutz. Der Europäische Datenschutztag hat angesichts dieser nach wie vor bestehenden Probleme durchaus seine Berechtigung, und es ist zu befürchten, dass dies noch lange Bestand haben wird. Für die Zukunft wäre es auf jeden Fall wünschenswert, wenn das Bewusstsein, sparsam mit den eigenen Daten umzugehen, weiter wächst. Zusätzlich muss dies auch in den staatlichen Verwaltungen und den Führungsetagen der Unternehmen ankommen.

Autor:

Claus Palm aus Unna

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