25 Jahre Flüchtlingsrat im Kreis Unna: KI ebnet dem Ehrenamt den Weg

Anne Nikbin (Kommunales Integrationszentrum Kreis Unna und Geschäftsführung Flüchtlingsrat im Kreis Unna), Landrat Michael Makiolla, Gertrud Sändker (Gründungsmitglied) und Hans-Ulrich Bangert (Sprecher des Flüchtlingsrates, v.l.n.r.). | Foto: C. Rauert
  • Anne Nikbin (Kommunales Integrationszentrum Kreis Unna und Geschäftsführung Flüchtlingsrat im Kreis Unna), Landrat Michael Makiolla, Gertrud Sändker (Gründungsmitglied) und Hans-Ulrich Bangert (Sprecher des Flüchtlingsrates, v.l.n.r.).
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Vor gut 25 Jahren gründeten rund 300 Menschen in der Aula des Hellweg Berufskollegs in Unna den Flüchtlingsrat im Kreis Unna. Am 28. Oktober wird das Jubiläum an „historischer Stelle“ - der Berufskolleg-Aula - gefeiert.

 
„Hervorgegangen ist der Flüchtlingsrat aus dem 1986 gegründeten Arbeitskreis Asyl. Die Idee war, den beiden Themen Asyl und Flucht durch ein kreisweit agierendes Gremium mehr Gewicht und Gehör zu verschaffen“, erinnert sich Gertrud Sändker aus Kamen - seit der ersten Stunde im Flüchtlingsrat aktiv.
 
„Anfangs beschäftigten uns vor allem die aus dem zerfallenden Jugoslawien vor Bürgerkrieg und Terror fliehenden Menschen. Heute kümmert sich der Flüchtlingsrat um die aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und aus Afrika kommenden und hier um Hilfe und Schutz bittenden Menschen“, erzählt Anne Nikbin. Die stellvertretende Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Unna (KI) zeichnet von Anfang an für die Geschäftsführung des Flüchtlingsrates verantwortlich. Koordiniert wird die Arbeit im engen Zusammenspiel mit dem Sprecherrat und dem Sprecher des Flüchtlingsrates – Hans-UIrich Bangert aus Holzwickede. Er erinnert an ganz konkrete Erfolge des Flüchtlingsrates.
 

Konkrete Erfolge gefeiert

„Flüchtlingskinder hatten seit den 1990er Jahren ein Recht auf den Schulbesuch. Letztlich entschieden aber Schulleitungen, Eltern oder auch die Kinder selbst, wie sie es mit diesem Recht denn halten wollen.“ Der Flüchtlingsrat im Kreis Unna machte sich viele Jahre im Land für gleiches Recht für alle stark und hatte schließlich 2005 Erfolg: Seitdem sitzt in NRW der Nachwuchs von Migranten, Aussiedlern, Asylanten und Flüchtlingen gemeinsam mit deutschen Kindern in der Schule.
 
Der ehrenamtlich agierende Flüchtlingsrat ist organisatorisch an die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) bzw. seit Ende 2012 an das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna (KI) angedockt. Die damals getroffene Entscheidung macht in der Rückschau mehr als nur Sinn.
 

Bewährtes Netzwerk

„Das KI ist in Sachen Integration die erste Adresse im Kreis Unna, verfügt über großes fachliches Know-how sowie über ein sehr engmaschiges Netzwerk und trägt damit zum Erfolg des bürgerschaftlichen Engagements bei“, unterstreicht Landrat Michael Makiolla. Das hat sich nicht nur bei der Mitarbeit in der auf Initiative des Flüchtlingsrates 2005 gebildeten ausländerrechtlichen Beratungskommission Kreis Unna, der Organisation von Veranstaltungen und der Verpflichtung von Referenten für die vielen Diskussionsrunden, Vorträge und Lesungen bewährt.
 
Den derzeit 14 Ehrenamtsinitiativen im Kreis mit ihren rund 1.500 Aktiven hilft vor allem der aus vielen Quellen gespeiste Informationsfluss. Elf dieser Flüchtlingshilfen haben sich ab Herbst 2013 mit Beginn der neuen Zuwanderungsbewegung gegründet.
 
„Ihr Bedarf an Informationen über Rechtslage, Sprachangebote oder Förderprogramme ist natürlich groß. Wir organisieren deshalb regelmäßige Fragestunden mit der Ausländerbehörde“, erzählt Anne Nikbin. Gegangen ist das schnell - auf dem kleinen Dienstweg innerhalb der Kreisverwaltung.
 
„Die organisatorische Verzahnung von Ehrenamt und Behörde macht Informationsflüsse schneller und Wege kürzer“, fasst Landrat Makiolla mit Blick auf die guten Erfahrungen einer 25-jährigen Flüchtlingsratsarbeit zusammen.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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