Seniorentour des ADFC wird zum Renner.

Vor der guten Stube Unnas das Gruppenfoto: Haus Opherdicke empfängt seine Besucher. | Foto: Axmann
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Sieben auf einen Streich schwangen sich am Dienstag, dem 24.Mai, auf die Räder, um dem Alter und seinen Lasten ein Schnippchen zu schlagen. Dabei zeigte sich, dass auch und gerade die Senioren zu Trendsettern werden können. Zwei Pedelecs, also Fahrräder mit elektrischem Hilfsaggregat, waren mit den eher konventionellen Fahrrädern im Pulk auf der Straße.
Diese Räder stellen einen neuen technologischen Schub in der Radwelt dar, nachdem das Fahrrad in den vergangenen dreißig Jahren bereits eine Entwicklung durchgemacht hat, in der mehr Innovation dargestellt ist als bei jedem anderen Verkehrsmittel. Für viele Frauen und Männer im vorgeschrittenen Alter bieten die elektrischen Räder eine reelle Chance, wieder mobil und unabhängig zu werden, wenn das Zipperlein sich bemerkbar macht.

Entsprechend wohlgerüstet und mobil machte sich so die Reisegruppe auf den Weg nach Opherdicke. Die E-Bikes halfen ihren Besitzern dabei, den Höhenzug des Haarstrangs zu erklettern, um in Unnas gute Stube zu gelangen.
Das Wasserschlösschen Opherdicke empfing die Gruppe dann auch mit frischem Makeup und bei bester Wetterlaune. Von der Südseite her schweift der Blick über den nördlichen Rand des Sauerlan-des, und so ist es aus dieser Perspektive leicht, den Sinn der frühen Hausherrschaft für eine wirklich beneidenswerte Standortwahl nachzuvollziehen. Die Damen und Herren Adligen wussten zu leben!
Die derzeitige "Frauen Ansichten" Werke aus der Sammlung Brabant ist gleichermaßen sehenswert und beeindruckend! Und im Bistro des Schlösschens wartete auch eine angenehme Möglichkeit auf die Gruppe, die Beine unter einen Tisch zu strecken und sich zu stärken, bevor es wieder in das Ruhr-tal hinunter ging, wo als nächste Station die Gedenkstätte des Kz-Außenlagers Buchenwald wartete. Dies brachte für einige der Teilnehmer eine neue Erfahrung mit sich.
Das Konzentrationslager im Umfeld des immer noch bestehenden Bahnhofs Schwerte-Ost war in den letzten Kriegsmonaten vom 6. April 1944 bis zum 29. Januar 1945 eine Dependence des Konzentra-tionslagers Buchenwald bei Weimar und gehörte zu dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnaus-besserungswerkes in Schwerte. Unter der Bewachung der SS arbeiteten mehrere hundert Häftlinge an der Reparatur und Ausrüstung von Lokomotiven. Sowohl die Bahnhöfe als auch die Bahnstrecke im Oberen Ruhrtal hatten damals eine hohe militärische Bedeutung, nicht zuletzt wegen der Anlagen der militärischen Versorgungswirtschaft im Hönnetal. Ein Mahnmal aus Schienen und Schwellen, die menschliche Gestalt besitzen, wird heute an die grausame Ausbeutung vom Menschen durch Men-schen erinnert.
Nach den bedrückenden Erfahrungen folgte dann der Rückweg auf dem Ruhrtal-Radweg nach Men-den, mit wohltuendem Westwind im Rücken. Im Café Satchmo klang die Fahrt aus, wo Elisa Pitney die müden Radler mit ihrer Gastfreundschaft in bereits gewohnter Weise verwöhnte.
Die nächste Seniorendadtour soll am Dienstag, den 7.6.2011 auf ausdrücklichen Wunsch aller schon um 9.00 Uhr vor der Radstation an der Radstation in Fröndenberg starten, wieder über Opherdicke, vorbei an der Emscherquelle, durch Aplerbeck und an der Emscher entlang zum Phoenixsee. Eine große Pause ist in Hörde an der "Schlanken Mathilde" geplant. Danach geht es durch den Niederhofer Wald und über den Haarstrang zurück.
"Zusteigmöglichkeiten" werden in Halingen, Langschede, Wasserschloss Opherdicke oder auch in Aplerbeck an der VHS sein. Teilnehmer, die dort zur Gruppe hinzustoßen wollen, müssen sich dazu unter der Telefonnummer 02304-80461 beim ADFC anmelden. Bei schlechtem Wetter geht es nur nach Unna ins Cafe.
Aber eigentlich gibt es unter Radfahrern kein schlechtes Wetter, sondern schlimmstenfalls unange-messene Kleidung.

Vor der guten Stube Unnas das Gruppenfoto: Haus Opherdicke empfängt seine Besucher. | Foto: Axmann
Stilles Gedenken und Abscheu vor den Verbrechen, die hier geschehen sind. | Foto: Axmann
Autor:

Franz-Josef Knur aus Menden (Sauerland)

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