Experiment der besonderen ART: Ein imaginärer Ort wird Realität
Jetzt steht die Kunst im Garten

Viel Arbeit investierten Frauke und Dietmar Nowodworski und verwandelten die einstige Müllecke zwischen Massener Straße und Schulstraße in einen Erlebnisgarten mit Kunstobjekten. | Foto: Henryk Brock
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  • Viel Arbeit investierten Frauke und Dietmar Nowodworski und verwandelten die einstige Müllecke zwischen Massener Straße und Schulstraße in einen Erlebnisgarten mit Kunstobjekten.
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Am Anfang stand eine Vision: Aus einer Dreckecke sollte ein Erlebnisgarten mit Kunst werden. Dem Unnaer Künstlerpaar Frauke und Dietmar Nowodworski war das verkommene Hochbeet entlang der Wilhelm-Sternfeld-Gasse schon lange ein Dorn im Auge. Zwischen Wildwuchs und Müll verrichteten nicht nur Hunde ihr Geschäft.

Mit Hacke, Spaten und Müllsäcken ausgestattet, starteten Frauke und Dietmar Nowodworski Ende März in aller Frühe mit der Umsetzung ihres Projekts auf dem rund 180 Quadratmeter großen, städtischen Hochbeet. Hier sollte der Garten "Mille Fiori" (1.000 Blumen) entstehen.

"Zunächst wurde das Grundstück von Müll befreit. Jede Menge Glasflaschen, Plastik, sogar Spritzen und Kleidungsstücke und inzwischen undefinierbare Gegenstände mussten entsorgt werden", erinnert sich Frauke Nowodworski. "Das war keine leichte und angenehme Arbeit." Passanten nahmen Notiz von dem Tun der beiden, die einen interessiert, andere argwöhnisch.

Nach einigen schweißtreibenden Stunden Aufräumarbeit und Umgraben des Bodens kaufte das Künstlerduo in Eigeninitiative Frühjahrsblüher und Saatgut für die Blumenwiese. Kräuter zur allgemeinen Nutzung wurden gepflanzt. Auf kleinen Schildern sind die Namen der Pflanzen vermerkt.

"Nach und nach gab es aktive Unterstützung der Bevölkerung, entweder mit Ratschlägen oder mit Blumen und Pflanzenablegern aus eigenen Gärten", berichtet Dietmar Nowodworski von den Erlebnissen während seiner neuen Tätigkeit als Garten- und Landschaftsbauer. Es entstand ein Naturgarten mit einheimischen, mehrjährigen Pflanzen sowie einer Naschecke mit Beerensträuchern. Alte Äste und Baumwurzeln dienen als Beetbegrenzung und bieten gleichzeitig Unterschlupf für Insekten.

"Es kamen auch Leute, die ihren Garten aufgeben mussten, und glücklich waren, ihre Pflanzen, oft auch seltene Sorten, in diesem speziellen Garten unterbringen zu können." So hat fast jede Pflanzenspende noch einmal eine ganz individuelle Geschichte. Der Garten Mille Fiori ist ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen Bürgern. Und auch die Stadt schaltete sich ein, baute zwei Treppenstufen zum Hochbeet und stellte Abfallkörbe auf. Die starke Hitze und extreme Trockenheit hat der Garten aufgrund großzügiger Wasserspenden der Nachbarn gut überstanden. "Ohne diese Unterstützung wäre die Pflege des Gartens sehr schwierig geworden", so die Künstler.

Kunst im Garten

Zur Vision des Künstlerduos gehört natürlich auch die Kunst. Im Rahmen einer Dankeschön-Veranstaltung für alle Unterstützer wurden am Samstag, 24. August, Skulpturen im Garten Mille Fiori installiert, die jetzt ein fester Bestandteil sind. "Die Kunst soll einerseits das Ambiente unterstreichen und andererseits Denkanstöße geben," erläutert Frauke Nowodworski und verweist als Beispiel auf die Skulptur "The Earth is watching" (Mutter Erde schaut zu).

Mit Wolfgang Patzkowsky gab es eine besondere Führung unter dem Motto : "Es blüht so grün - Stadtoasen in Unna", vorbei an Orten in der Stadt, die im Alltag zu wenig Beachtung finden und doch selbstverständlich genutzt werden. Der Abschluss der Führung fand im Garten Mille Fiori statt, wo sich Frauke und Dietmar Nowodworski mit einem kleinen Event sich bei allen Spendengebern und Unterstützern bedankten. Hierzu gab es Livemusik von Thomas Quast, Raimon Weber hielt eine kurze Lesung zum Thema Expedition.

Inzwischen ist der Garten Mille Fiori zur Stadtoase geworden und wird von Jung und Alt genutzt. Viele verbringen dort ihre Mittagspause, Gäste von auswärts machen dort Picknick. Unnaer Bürger gehen mit ihren Besuchern extra durch die Wilhelm-Sternfeld-Gasse und freuen sich über die positive Entwicklung. Nachbarn nutzen den Garten als Treffpunkt.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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