"und schwarzgrau" - Reinhold Engberding im Kunstverein
Zwei Farbtöne dominieren die aktuelle Ausstellung im Kunstverein Unna. Orange und schwarzgrau sind die Werke des Bildhauers Reinhold Engberding. Und zudem von sehr einzigartiger Form.
Aufmerksam wurde er über einen Künstler im Kunstverein, der die Räumlichkeiten lobte. Bei einer Exhibition in Herten bekam Engberding eine Einladung von Kunstverein-Chefin Friederike Mühlbauer.
Er versteht sich als Bildhauer. Malereien sind zusätzlich aus verschiedenen Materialien entstanden. Er arbeitet mit Häkelstoff und mit drei verschiedenen Materialien. In Form gebracht werden die Ballons mit Wachs, Schellack und Leim. Mit Ballons modellierte er auch die Skulpturen, die in der Alten Mühle zu sehen sind.
Ältere Arbeiten sind im Turmzimmer und auf dem Boden installiert. Wie die längliche, raumgreifende Installation "Anfang und Ende". Eine schwarze, gehäkelte Stoffröhre, beginnend mit 24 Maschen, 36 und später 48 Maschen gabelt sich in zwei Enden. Engberding arbeitet auch mit weicheren Materialien, mit Kleidungsstücken, die aber in Unna nicht gezeigt werden. Dazu präsentiert er Schellackporträts. Auf Schellack kam er durch Zufall, beim Abtropfen auf eine Folie erkannte er die Möglichkeiten, die Viskosität in Richtung Aquarell zu verändern. Porträts von in den USA im Internet bloßgestellten Kriminellen sind ein Bestandteil der Ausstellung. Die Personen bleiben anonym, er hat 144 Porträts in Thübingen gezeigt, bevor sie nach Amerika wechselten.Vor einigen Jahren schuf er sich eine Fanatasiefigur, die aus den Originalnamen neue Namen entwarf. Engberding ist 1954 in Herten geboren, hatte viel Hochachtung vor einem Mitschüler, der mit Anfang 20 bereits als Künstler Karriere machte, Volker Tannert. Als Landschaftsarchitekt war Engberding zunächst tätig. Ab 1988 studierte er an der Kunsthochschule Kiel und der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Den Haag. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Im Bildhauermuseum Bremen und in der Schweiz (Davos) stellte er seine Werke u.a. bisher aus. Öffentliche Sammlungen wie die Sparkassen-Stiftung Schleswig-Holstein und das Hetjens-Museum in Düsseldorf erwarben Bilder und Skulpturen von ihm.
Info
Die Ausstellung "und schwarzgrau" im Kunstverein Unna, Mühlenstr. 4c, ist bis zum 21. Mai geöffnet. Die Öffnungszeiten sind: Donnerstag 19 bis 21, Samstag 15 bis 17 und Sonntag 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Zur Finnissage am 21. Mai lädt der Kunstverein zu einem Künstlergespräch mit dem Kritiker Ludwig Seyfarth (Berlin) bei Kaffee und Kuchen ein.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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