Läuft: Kurzfilm von Katharina Dolle beim Christian-Tasche-Filmpreis 2019
"Real" führt in die Welt nach dem Tod
Nur eine Kurzfilmproduktion aus Unna hat es bis zur Nominierung unter die Top 10 für den Christian-Tasche-Filmpreis 2019 geschafft. Die ambitionierte Jung-Regisseurin Katharina Dolle (19) stellt mit „Real“ einen Horror-Streifen vor, der in 444 Sekunden das Blut des Publikums gefrieren lassen soll. Ihre Hoffnung auf den Preis ist berechtigt, beim Festival 2017
räumte ihr Debüt-Kurzfilm „Zwei Mal Wir“ den Publikumspreis ab.
„Super Stolz und überglücklich“ - Das war ihre Reaktion, so Katharina Dolle nach der Nominierung für das Fimfestival. Unter 250 Einreichungen rückte „Real“ unter die Top 10. Für sie „ein wunderschönes Gefühl, von einer professionellen Jury ein positives Feedback zu bekommen. Total aufbauend und motivierend.“
„Real“ greift die Sehnsucht Jugendlicher nach dem Blick in die „Welt hinter dem Tod“ auf. Den Horror-Kurzfilm drehte sie mit dem Team ihres ersten Streifen und erhielt bei einer Pre-View im Frühjahr viel Anerkennung. Handlung: Um als die Lebewesen, die sie schon immer sein wollten existieren zu können, unterziehen sich Jugendliche einem Selbstmordritual. Eine Schülerin macht einen Rückzieher, wird dafür tyrannisiert und sieht nur einen Ausweg...
Handyfilme
Gedreht wurde zwischen April und Oktober 2018, für Aussenszenen wurde es schon mal empfindlich kalt. Nach einer Szene im Pool mussten die Darsteller direkt in warme Decken eingepackt werden. „Da taten sie mir schon sehr sehr leid“, erinnert sich Katharina Dolle (19), die am Pestalozzi-Gymnasium Unna das Abitur ablegte. „Bei Freunden im Garten und Zuhause“ drehte sie mit fünf Darstellern, weitgehend aus ihrem ersten Kurzfilm. Darunter auch Tim Odenkirchen, Marie Vormbaum und Daniel Lichtenwald. In "Zweimal Wir" stellten sie die Situation Jugendlicher dar, die in unterschiedlichen Epochen leben, mit und ohne Einfluss und Ablenkung durch Neue Medien. Das Problem „fehlender Individualität“ beschäftigt viele Eltern, Lehrer und Schüler, daher wohl auch der Erfolg beim Christian-Tasche-Preis 2018. Bereits im Alter von neun Jahren erdachte Katharina Dolle mit ihrer Schwester Antonia, Cousine Jessica Fulczyk und Freundin Henrike Rabe erste Handyfilme. Drehbücher schrieben sie, Rollen wurden verteilt. Katharina übernahm von Anfang an Regie und Schnitt. Ihre Cousine Jessica möchte Cutterin werden.
Mit "Real" stösst Katharina Dolle in ein neues Genre vor. Einen Film mit Clowns zu drehen regte ihr Freund an. „Die neue Richtung finde ich spannend.“ Und hochaktuell, denn das Motiv nehmen erfolgreiche Hollywoodstreifen auf. Für Katharina Dolle eine Herausforderung. Ihre Filme sollen mit fesselnder Handlung und Bildern im Kopf der Zuschauer überzeugen. „Das ist meiner Meinung nach die Kunst. Ich schaue nicht gerne Filme mit möglichst ekligen Szenen.“
Filmakademie
Drehbuch, Regie, Kamera, Ton und Schnitt lagen in Hand von Katharina Dolle. Was lag näher, als den Streifen auch ihrer Bewerbungsmappe für die Filmuniversität beizulegen. Mit Erfolg: Seit Anfang Oktober studiert Katharina Dolle „Filmregie“ an der Ruhrakademie in Schwerte, die Studiengänge in den Bereichen Kommunikationsdesign, Kunst, Fotografie, Illustration, Filmschauspiel und Filmregie anbietet. Christian Tasche Filmpreis Unna 2019 http://christian-tasche-filmpreis.de/#festival
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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