Menschen - Mühlen - Münsterland

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Mit einer Gruppe ehemaliger Außendienstler des Ruhrgebiets - Mitglieder in der Gemeinschaft der Henkelpensionäre - machten wir uns auf ins Stevertal.

Das Gasthaus Stevertal war nicht nur in unserer aktiven Zeit gerne ein Besuchsziel. Auch in den späteren Jahren, lange nach unserer Pensionierung sind wir hin- und wieder gerne zu unseren Gruppentreffen ins Stevertal gekommen.

Für diesen Tag stand eine angemeldete Führung in der historischen

Wassermühle der Familie Schulze Westerath

mit auf unserem Besuchsprogramm.

Für uns aus dem Ruhrgebiet ist das Stevertal über Autobahnen schnell zu erreichen. Die alte Mühle liegt am Ortseingang von Stevern. Das mächtige, dreigeschossige Mühlengebäude aus Baumberger Sandstein, bedeckt mit einem Walmdach, liegt in der wasserreichen Umgebung im Tal der Stever, die ja auch diese Wassermühle seit Jahrhunderten antreibt.

Mit spannenden Informationen zur alten Mühlentechnik führte uns Ute Schulze Westerath durch die ehemalige Doppelmühle (Öl- und Getreidemühle). Bei dem bis heute erhaltenen westlichen Teil handelt es sich um einen sehr alten Wohnturm, der bereits im späten Mittelalter 1538 seinen Ursprung hat.

In zwei Bauphasen wurde das spätmittelalterliche Wohngebäude errichtet und um 1600 zur Wassermühle umgestaltet. Noch bis 1974 war diese als Kornmühle in Betrieb.
Bis 1859 waren zwei Wasserräder in Betrieb, die dann 1928 durch eine erhaltene Francis-Turbine ersetzt wurden.

Das erlebbare Nebeneinander von spätmittelalterlicher Wohnnutzung und intakter Infrastruktur einer Kornmühle ist im gesamten Münsterland einzigartig.

Die Gebäudeentwicklung veranschaulicht für einen Zeitraum von über 500 Jahren die Veränderungen der bäuerlichen Kultur im Stevertal. Am 30.01.1990 wurde die Mühle als Baudenkmal eingetragen.

Nach einer guten Stunde Führung und drei Etagen runter und wieder rauf, gab es noch einen Holunderumtrunk bevor es zur Stärkung und zum lockeren Unterhaltungsteil unseres Treffens in das nur einige hundert Meter entfernte historische Gasthaus Stevertal ging.

Das große Kaminfeuer am Eingang, der „Duft von geräuchertem Schinken“ steigt beim Betreten des Hauses in die Nase und ein separater schöner Raum war für uns vorbereitet. Und einige von uns erinnerten sich daran:
Damals, am Ende der 60er Jahre kostete hier ein komplettes Menü 3,50 DM.

Fotos © Jürgen Thoms
21.11.14 19:48:15

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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