Unna - One Billion Rising in diesem Jahr wegen Corona gestoppt
Keine öffentliche Tanzaktion aus Anlass der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ am 14. Februar

Eine Tanzveranstaltung von Frauen aus Anlass der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ findet seit 2012 jedes Jahr am 14. Februar statt. | Foto: Elke Markmann
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  • Eine Tanzveranstaltung von Frauen aus Anlass der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ findet seit 2012 jedes Jahr am 14. Februar statt.
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Unna tanzt - nicht!

Die Planungen einer Gruppe von Unnaer Frauen für eine öffentliche Tanzaktion aus Anlass der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ am 14. Februar wurden nun endgültig durch Corona gestoppt. Im letzten Jahr waren dem Aufruf rund 40 Mädchen und Frauen gefolgt und hatten mit ihrem Tanz auf dem Alten Markt das Ende aller Gewalt gegen Frauen und Mädchen gefordert.

Deshalb hatte der Veranstalterinnenkreis aus der Frauen- und Mädchenberatungsstelle im Kreis Unna, Zonta-Club Unna/Hamm, und dem Büro für Gleichstellungsfragen der Kreisstadt Unna wieder einen Auftritt vorbereitet. Doch die Corona-Pandemie lässt in diesem Jahr die Aktion nicht zu.

Kampagne One Billion Rising setzt jährlich Zeichen

Josefa Redzepi, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisstadt Unna, weist darauf hin, dass das Thema gerade in der Pandemiezeit große Bedeutung bekommen hat: „Die im Namen „One Billion Rising“ erwähnte Zahl (auf Deutsch: eine Milliarde) verweist auf eine UN-Statistik, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt hat.

Die Kampagne wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Weltweit werden seither jedes Jahr am 14. Februar Frauen dazu aufgerufen, gemeinsam öffentlich zu tanzen. One Billion Rising setzt damit ein Zeichen für Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit in weltweiter Solidarität.“

Gewalt an Mädchen und Frauen im Lockdown verstärkt?

Frauke Huwald und Melanie Windmüller von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle des Frauenforums berichten von den Erfahrungen seit Ausbruch der Pandemie: „Alle Fachstellen haben während des 1. Lockdowns ein Ansteigen der Gewaltzahlen erwartet, weil kaum externe soziale Kontakte möglich waren und bei vielen Familien die ökonomische Situation durch erhebliche Unsicherheit sehr angespannt war.“

„Intervention statt Diskretion“

Edith Weerd vom Zonta-Club Hamm/Unna betont: „Uns Veranstalterinnen ist das Thema „Gewalt an Mädchen und Frauen“ seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen wie Fachtagen „Intervention statt Diskretion“, dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Unna, der jährlichen Fahnenaktion „Nein zu Gewalt an Frauen“ und der Beleuchtungsaktion „Zonta Says No“ machen wir auf das Problem aufmerksam.“

Zum Hintergrund

Einige Zahlen verdeutlichen, wie massiv das Problem Gewalt durch Männer gegen Frauen ist:

In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal im Leben Opfer von körperlicher oder sexualisierter Gewalt, pro Jahr gibt es etwa 600 versuchte Tötungen an Mädchen und Frauen, fast jeden 3. Tag wird eine Frau ermordet, 117 waren es im Jahr 2019.

In Unna wurde die Polizei zu rund 100 Einsätzen wegen häuslicher Gewalt gerufen und mehr als 20 Gewalttäter aus der Wohnung verwiesen, im Frauenhaus suchten 2019 46 Frauen mit 61 Kindern Schutz vor ihren gewalttätigen Partnern, die Frauen- und Mädchenberatungsstelle zählte 256 Fälle häuslicher Gewalt, 14 Stalkingfälle und 61 Fälle von sexualisierter Gewalt.

Kontaktaufnahme jederzeit möglich

Betroffene Frauen und Mädchen ab 14 Jahren können sich jederzeit vertraulich an die Frauen- und Mädchenbratungsstelle wenden:

Telefonisch unter Tel. 02303/82202 oder per Online-Beratung über www.frauenforum-unna.de.

Eine Tanzveranstaltung von Frauen aus Anlass der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ findet seit 2012 jedes Jahr am 14. Februar statt. | Foto: Elke Markmann
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Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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