„Julez“ erobert die Welt mit YouTube, Facebook und Co.

„Junge, willst Du nicht was Vernünftiges lernen?“ Nein, Julian Weissbach aus Unna wollte nichts „Vernünftiges“ lernen – und gehört heute zu den hoffnungsvollen Newcomern im Bereich der „new media artists“. Das Wichtigste bei seiner Arbeit: „Spaß haben!“.

Seine ersten Schritte im Internet machte Julian bereits 2006 im zarten Alter von gerade mal 16 Jahren. Auf der damals hochaktuellen und topmodernen Plattform „unnaer.de“ stellte er selbstgedrehte Videos von Interviews mit Menschen auf Unnas Straßen ein. Relativ sinnfrei war das - „aber total lustig“, wie Julian noch heute findet. Und er wusste gleich: „Das will ich immer machen!“

Und auch Unnas internetfähige Jugend fand die Videos so witzig, dass sich schnell eine ganze Fangemeinde zusammenfand. Doch „unnaer.de“ war schnell out und Facebook wurde Julians neues Medium.

Geld verdienen mit dem Internet

Als „Julez“ stellte er fortan hier seine Beiträge ein. „Am Anfang hätte ich aber wirklich nicht gedacht, dass das Internet mal so groß werden würde, dass man damit tatsächlich Geld verdienen kann“, gibt Julian heute zu.

Nach Schulbesuch und Fachabitur bemühte sich Weissbach daher zunächst einmal darum, etwas „Solides“ zu lernen – auch ein bisschen seinen Eltern zuliebe. Er begann ein Schauspielstudium. „Aber das war nie etwas für mich, also machte ich lieber wieder das, was mir am meisten Spaß machte“, berichtet der 23-Jährige. Dies tat er allerdings erstaunlich zielstrebig – und mit Erfolg.

Heute bezeichnet er sich als hauptberuflicher YouTuber. Seit April 2014 ist sein eigener YouTube-Kanal „Julez Welt“ online. Hier sind Quatsch-Interviews zu sehen, aber auch professionell abgedrehte Sketche und vieles mehr – alles fein säuberlich in verschiedene Rubriken unterteilt. So erhält er Geld aus Werbeeinahmen und übernimmt Aufträge von Kunden, die über den Kanal auf ihn aufmerksam geworden sind.

Und die sind nicht ohne, so macht er zum Beispiel für die Deutsche Bahn kurze Reportagen über Orte, zu denen ihn die User des Deutsche-Bahn-Kanals schicken. „Das war richtig erfolgreich und es soll eine zweite Runde geben“, freut sich Julian Weissbach über die vielen Klicks für diese Beiträge.
Denn über die Klicks definiert sich der Erfolg eines Beitrags, dabei schwanken die Zahlen erheblich - zwischen wenigen tausend bis hin zu 1.5 Millionen, dem derzeitigen „Highscorer“ seiner Beiträge mit dem Titel „Sex fails“. „Logisch, Sex zieht immer“, schmunzelt Julian.

Erfrischend spontan im Sketch-Trio auf Snoozzze

Dabei geht es in diesen Sketchen weniger um Schmuddeliges, als vielmehr das echte, wahre Leben: Gemeinsam mit den Sketch­partnern Luke Mockridge und Joyce Ilg stellt er Szenen dar, in denen man sich durchaus wiederfindet: Was, wenn man den falschen Namen zum Partner sagt? Was, wenn der Partner auf die Bitte „Sag‘ mir was Schmutziges“ tatsächlich ekelerregende Dinge von sich gibt?

Das ganze kommt erfrischend spontan rüber – und tatsächlich wird selten mit durchchoreografierten Drehbüchern gearbeitet. „Nur bei unseren Reise-Reportagen arbeiten wir mit Drehbüchern, weil man da einfach langfristiger planen muss. Aber solche Sketche? Das kommt total spontan zustande“, erzählt uns Julian.

Und tatsächlich will Julian Weissbach sich auch weiterhin selber treu bleiben: „Wenn man anfängt, sich zu verbiegen, will einen keiner mehr sehen!“, weiß Julian inzwischen. Und so zeigen die Spots vor allem eines: Einen sympathischen jungen Mann, der mit strubbeligen Locken und spitzbübischem Grinsen die Welt so zeigt wie sie ist: Bunt, manchmal skurril und immer wieder interessant.

Infos

 „Ist die Welt verrückt ...oder bin ich das?“ fragt Julian Weissbach auf seiner Internet Plattform www.youtube.com/user/JulezWelt

 Jeden Dienstag und Freitag erzählt er hier, was ihn beschäftigt und bewegt

 Zusammen mit Joyce Ilg und Luke Mockridge hat er seinen eigenen Comedy-Kanal auf www.youtube.com/user/Snoozzze