Jüdische Kultur in der Kirche
Unna. Mit der Eröffnung der Wanderausstellung „Die Synagoge - Schnittpunkt jüdischen Lebens“ am Sonntag (20. Januar) im Haus der Kirche in der Mozartstraße 18-20 in Unna startete der zweite Zyklus der Biennale „Musik & Kultur der Synagoge“.
Bis zum 8. Februar ist die Ausstellung werktags von 8 bis 16 Uhr zu besichtigen (12. Februar bis 3. März im Evangelischen Gemeindehaus Stift in Fröndenberg). 30 Schautafeln und zahlreiche Exponate des Jüdischen Museums Westfalen berichten von Aufgaben und Bedeutung der Synagoge von ihren geschichtlichen Anfängen im Israel der Antike bis in die Gegenwart. So werden u.a. der räumliche Aufbau, die wichtigen Einrichtungsgegenstände und die Ämter in der Synagoge erklärt. Neben mittelalterlichen Synagogen aus Worms und Speyer werden Prachtbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, aber auch schlichte Gebäude und Landsynagogen dokumentiert.
Nach dem erfolgreichen Start im Ruhrgebiet und in Ostwestfalen wird die diesjährige Biennale mit seinem zweiten Zyklus zu Begegnungen mit der großen Tradition deutsch-jüdischer Kultur einladen. Veranstalter sind diesmal neben dem Evangelischen Forum Westfalen der Evangelische Kirchenkreis Unna und die Jüdische Gemeinde „haKochaw“ Unna.
Im Eröffnungskonzert „L’Dor wa Dor - von Generation zu Generation“ der „Biennale: Musik & Kultur der Synagoge 2012/2013“ erklingt am Sonntag (27. Januar) um 17 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche Unna europäische und amerikanische Synagogalmusik des 19. und 20. Jahrhunderts. Neben Kompositionen von Louis Lewandowski (1821–1894) führt das Synagogal Ensemble Berlin die Reise zu osteuropäischen Chasanut von Ismar Schorr, Shlomo Rawitz, Adolph Katchko und bis nach Amerika mit Stücken von Kurt Weill, Ben Steinberg und Meir Finkelstein. Das Synagogal Ensemble Berlin ist weltweit das einzige Ensemble, das jeden Schabbat sowie an allen jüdischen Feiertagen die Liturgie von Louis Lewandowski darbietet.
Zu den weiteren Höhepunkten der diesjährigen „Biennale: Musik & Kultur der Synagoge“ gehört am Montag (11. Februar) in der Synagoge Unna ein Seminar zum Thema „Alte und neue Vielfalt - das Verständnis der Thora in unterschiedlichen Richtungen des Judentums“.
In der Synagoge Unna gastiert am 17. Februar um 17 Uhr das Vokalensemble „Feyne Töne“ aus Wuppertal mit Sabbatliedern. Am 3. März führt um 17 Uhr in der Dorfkirche Bausenhagen das Ensemble Vocalitas „Gesänge der Synagoge, jiddische und internationale Folklore“ auf.
Eine weitere Ausstellung widmet sich vom 1. bis 19. März im Bürgerhaus Selm unter dem Motto „Gebauter Aufbruch“ den neuen Synagogen in Deutschland. An den Aufbruch der jüdischen Gemeinden in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg schließt ein Abendgespräch am 6. März um 19.30 Uhr in der Alten Synagoge Selm-Bork mit der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde haKochaw in Unna, Alexandra Khariakova, an. Den Abschluss der Biennale bildet am 7. April eine Exkursion zu neuen Synagogen an Rhein und Ruhr.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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