Vier Jahrzehnte Kunst und Musik für die Jüngsten
Ideal für andere Jugendkunstschulen
„In Unna gibt es kaum einen Kulturbereich, der nicht von der Jugendkunstschule beeinflusst wurde“, betonte Bürgermeister Werner Kolter zum 40. Geburtstag der JKS. Die ursprüngliche Idee einer Musikschule wurde Ende der 70er Jahre ergänzt um die an Bedeutung gewinnenden Themen Kunst und Theater. Heute bietet die Kreativeinrichtung ein sehr großes Programm künstlerischer Angebote und blickte jetzt gemeinsam mit Wegbereitern und Akteuren zurück .
Die Anfänge 1978 waren eher spartanisch. In einem Industriegebäude am Westring, hinter dem Kinorama Unna, sollte fachübergreifende Kulturarbeit mit Kindern angeboten werden. Ziel war, ein umfassendes Angebot einschließlich des Bereichs Theater zu schaffen. Die pädagogische Arbeit prägte den bis heute sehr guten Ruf der JKS. Von der Landwirtschaftskammer erwarb die Stadt schließlich das Gebäude der ehemaligen Kleintier Lehr- und Versuchsanstalt am heutigen Kurpark. Die Räume wurden modernisiert und mit viel Kreativität an die Ansprüche der Bereiche angepasst. Die hellen Räumlichkeiten sind auch aufgrund ihrer Lage im Naturbereich sehr beliebt.
"Prototyp"
Kurt Eichler, Vorsitzender der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW, überbrachte die Glückwünsche des Jugendministeriums und der Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogischer Dienste (Sitz in Unna). Er machte darauf aufmerksam, dass die JKS Unna als „Prototyp“ entstand und im Laufe ihres Bestehens zum Vorbild auf Landes- und Bundesebene wurde. Mit 1,2 Mio. Euro/ Jahr fördert NRW seine Jugendkunstschulen, eine Verdreifachung seit ihrem Bestehen. Zentrale Aufgabe ist das Heranführen an Gestaltung, Musik und Theater. Dabei wurde das Angebot an die Ziele und Bedürfnisse der Früherziehung angepasst. Kinder ab eineinhalb Jahren lädt der Musikgarten ein, es schließen sich Instrumentenkarussell und musikalische Erziehung an. Bis zu 15 Instrumente werden unterrichtet, je nach Neigung. Konzerte bilden häufig den Abschluss der Semester. Dreizehn Ensemble, Pop-, Rock- und Jazzgruppen bieten Erprobung des Zusammenspiels mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Bekannt ist der Workshop“Osterrock“ und seit 25 Jahren der „Jazz in den Mai“. Werkstatt, Atelier und Schmiede stehen für handwerkliche Kreativkurse zur Verfügung, in denen oft über Jahre zusammen gearbeitet wird. In Workshops werden auch Eltern und Pädagogen mit Blick auf Kreativität in Familie und Unterricht geschult. Ferienkurse runden das Programm der JKS ab.
Theaterpädagogik
Seit 1982 bildete der Bereich Theater in rund 80 Kursen zum „Theaterpädagogen“ aus. Über drei Jahrzehnte steht das Ausbildertandem Volkhard und Monika Paris für hochwertige Bühnenarbeit, die Kinder zum eigenständigen Entwickeln und Umsetzen von Ideen anregt. Das Theaterprojekt arbeitet derzeit an einem Mafia-Stück, das in den 60er Jahren spielt und im Sommer 2019 auf der Bühne zu sehen ist. Bei zahlreichen Kulturveranstaltungen der Hellwegstadt hat sich die Jugendkunstschule einen festen Platz erworben.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.