Mundgemachte Musik
Holzwickeder Kevin O'Neal macht Musik aus Leidenschaft und völlig ohne Instrument

Mit seiner Band "Chris Kramer & Beatbox 'n' Blues" ist Kevin O'Neal in ganz Deutschland unterwegs. | Foto: Beate Grams
  • Mit seiner Band "Chris Kramer & Beatbox 'n' Blues" ist Kevin O'Neal in ganz Deutschland unterwegs.
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Als Zehnjähriger hat sich Kevin O'Neal verliebt. Nicht etwa in eine Schulfreundin, Schauspielerin oder Sängerin, sondern ins Beatboxen. Seitdem vergeht kein Tag, an dem er nicht seiner Passion nachgeht. Beatboxen - so heißt die Kunst, mit dem Mund Schlagzeug- und andere Percussions-Instrumente zu imitieren und dabei außer einem Mikrofon keine weiteren Hilfsmittel zu verwenden. Wer sich schon einmal daran versucht hat, weiß, dass sich das viel einfacher anhört, als es tatsächlich ist.
"Ich habe so ziemlich direkt gemerkt, dass ich fürs Beatboxen gemacht bin", erzählt der 29-jährige Holzwickeder. "Ich hab mich schon vorher für Hip Hop interessiert, aber so ein richtiges Aha-Erlebnis hatte ich, als ich zehn Jahre alt war. Da gab es den Song 'Rock your body' von Justin Timberlake. Was der alles nur mit seiner Stimme machen kann, hat mich total begeistert, ich fand das einfach cool. Von da an war ich ein riesengroßer Beatbox-Fan." Und schnell merkt Kevin, dass das genau sein Ding ist. "Heutzutage würde man sich wahrscheinlich ein paar Tutorials im Internet anschauen, da gibt es mittlerweile so einiges, von dem man richtig gut lernen kann. 2002 gab es das noch nicht, und so habe ich mir Beatbox-Aufnahmen angehört und einfach versucht es nachzuahmen. Das hat ja auch ganz gut geklappt."

Deutscher Meister im Beatboxen

Seinen ersten großen Auftritt hat er in Unna, das ist schon 15 Jahre her. 2014 wird er bei der Deutschen Meisterschaft im Beatboxen Erster in der Solokategorie, 2017 kann er sich die selbe Platzierung im Team mit fünf Kollegen sichern. Durch die Teilnahme an den Wettbewerben knüpft er Kontakte, denn "man kennt sich" in der noch relativ überschaubaren Beatbox-Szene. 2015 hängt der gelernte Bankkaufmann seinen gutbürgerlichen Beruf an den Nagel und widmet sich seitdem ganz und gar seiner großen Leidenschaft. So entsteht auch der Kontakt zu Chris Kramer, einem bekannten Bluesmusiker und Mundharmonika-Spieler.
"Ein ehemaliger Lehrer von mir hat uns damals miteinander bekannt gemacht. Wir haben sofort miteinander harmoniert und es war klar, dass wir zusammen was auf die Beine stellen wollen." Zusammen mit Gitarrist Sean Athens wird das Projekt "Chris Kramer & Beatbox 'n' Blues" aus der Taufe gehoben. 2016 erscheint das erste gemeinsame Album, gespickt mit Eigenkompositionen aus dem Genre Blues Rock. Das Außergewöhnliche: Die Band benötigt weder Percussions noch Schlagzeug, Kevin kann all das allein mit seiner Stimme imitieren. So reist die Band mit verhältnismäßig leichtem Gepäck durch Deutschland, mehr als 80 Auftritte absolviert man in Vor-Corona-Zeiten. "Die anderen Musiker sind immer ganz neidisch, weil wir nichts aufbauen müssen", lacht Kevin, der auch Solo mit einem kleinen Comedy-Programm unterwegs ist.
Das dritte Album der Band mit dem Titel "21st Century Blues" ist jetzt erschienen. Präsentieren werden die Musiker die Songs unter anderem am 29. September in der Rohrmeisterei in Schwerte. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Einlass beginnt um 18.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf sowie an der Abendkasse.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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