Hansa Berufskolleg Unna kooperiert beim dualen Studium Handel mit Hessischer BA

Schulabsolventen mit Abitur oder Fachabitur können seit Beginn des neuen Schuljahres eine Ausbildung im Handel mit einem Bachelorstudium kombinieren. Eine entsprechende Kooperation vereinbarten die Hessische Berufsakademie in Bönen und das Hansa Berufskolleg Unna zum Schuljahresbeginn. Am heutigen Freitag fand ein erstes Bilanzgespräch zwischen Vertretern der Kooperationspartner im Hansa Berufskolleg statt.

Im Verbund zwischen Berufsschule, Betrieb und Berufsakademie führt das duale Studium zu einem Doppelabschluss als Kaufmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel oder Groß- und Außenhandel und dem Hochschulgrad Bachelor of Arts (Handel). Handelsunternehmen aus der Region hatten sich bei der Berufsakademie nach einem Modell erkundigt, in dem die Ausbildung in das BA-Studium integriert wird. „Daraufhin haben wir Gespräche mit dem Hansa Berufskolleg Unna geführt und schnell eine gute Lösung gefunden“, so der Leiter der Hessischen Berufsakademie in Bönen, Christian Kwiatkowski.

Für die Teilnehmer des dualen Studiums wurde am Hansa Berufskolleg eine eigene Klasse eingerichtet. „Hier werden die künftigen Bachelor studienbegleitend auf die Abschlussprüfungen der IHK vorbereitet und müssen in einem Jahr den Unterrichtsstoff von drei Lehrjahren bewältigen. Mit dem Bestehen der IHK-Prüfung haben die Studierenden das erste Etappenziel ihrer Ausbildung erreicht.“, erklärt Thomas Holzhausen, verantwortlicher Bildungsgangleiter am Hansa Berufskolleg Unna. Das Studium an der Berufsakademie dauert sechs Semester. Am Freitagnachmittag und Samstag finden die Vorlesungen im Kompetenzzentrum in Bönen statt. Gut ein Jahr lang besuchen die Azubis zusätzlich die Berufsschule in Unna.

Nives Heumann, Personalleiterin der Firma EGV in Unna, bewertet das duale Studium positiv: „Wir brauchen motivierte Mitarbeiter mit hoher Leistungsbereitschaft – das finden wir bei den Interessenten für ein duales Studium. Denn nur wer leistungsbereit ist, stellt sich einer solchen Herausforderung. Aber auch die persönlichen und sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter sind für uns sehr wichtig. Die können wir über den gesamten Ausbildungszeitraum besser beobachten, als bei einem Hochschulabsolventen, der sich bei uns vorstellt.“

Anna Bladowski ist eine der Studierenden im Bereich Einzelhandel: „Besonders gut am dualen Studium ist die Kombination der wissenschaftlichen Inhalte mit den betrieblichen Anforderungen. Die Berufsschule ist dabei eine wichtige Verbindung zwischen Theorie und Praxis.“ Gerit Lee, Studierender im Bereich Großhandel, bringt seine Motivation auf den Punkt: „Für mich war nach dem Abitur ganz klar, dass ich ein duales Studium mache.“

Zahlreiche Unternehmen in Deutschland nutzen bereits das kombinierte Ausbildungs- und Studienmodell und schicken ihre Auszubildenden an Berufsakademien. Für die Bildungslandschaft im Kreis Unna ist das neue Angebot eine echte Bereicherung und kann dazu beitragen, qualifizierte junge Menschen in der Region zu halten.

Autor:

Gernot Rödiger aus Unna

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