Komponistinnen im Mittelpunkt
Gitarristin, Pianistin und Sopranistin bereichern Konzertreihe

Maria Baptist kommt am 17. März ins Nicolaihaus in Unna.

 | Foto: Kreisstadt Unna
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Im Jahr 2019 besteht die Internationale Komponistinnen-Bibliothek Unna bereits seit 30 Jahren und der Geburtstag Clara Schumanns jährt sich zum 200. Mal. Beide Ereignisse werden sich inhaltlich im Programm der Komponistinnen-Konzertreihe widerspiegeln. In der Planung ist neben den  aufgeführten Konzerten auch eine Aktionswoche im Herbst, die das Schaffen von Komponistinnen mit Vorträgen, Gesprächen, Filmabenden und Konzerten in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt und damit auch junge Menschen ansprechen soll. Seit 2012 veranstaltet der Bereich Kultur mit Unterstützung der Sybil-Westendorp-Stiftung die Reihe „Komponistinnen-Konzerte“ mit sechs bis acht Konzerten im Jahr. Seitdem wurden die Eintrittspreise konstant niedrig gehalten. In diesem Jahr gibt es eine moderate Erhöhung. 

Für das erste Halbjahr 2019 sind folgende Konzerte geplant:

Sonntag, 17. Februar, 17 Uhr, Nicolaihaus, Nicolaistraße 3, 59423 Unna
Heike Matthiesen, Guitar Ladies
Komponistinnen für Gitarre. Eine musikalische Entdeckungsreise und ein Programm für musikalische Feinschmecker: Heike Matthiesen bringt sehr gut anhörbare, spannende und schöne Musik noch zu entdeckender Komponistinnen aus zwei Jahrhunderten nach Unna. Schon am Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden hochvirtuose Werke und auch viele romantische Charakterstücke für das damalige „Mode-Instrument der Dame von Welt“. Beispielhaft für heute nahezu vergessene, aber damals sehr erfolgreiche Künstlerlaufbahnen steht hier Sidney Pratten, die neben Konzerttätigkeit und Komposition auch Gitarrenlehrerin der Kinder von Königin Victoria war. Im 20. Jahrhundert gibt es neben den Virtuosinnen, die für das eigene Instrument schreiben, zunehmend Komponistinnen, die auch für Gitarre komponieren, wie Sofia Gubaidulina und Sylvie Bodorova. Der Bogen des Abends im Nicolaihaus spannt sich vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Komponistinnen wie Annette Degenhardt, von Elegien und Serenaden bis zum Tango.
Heike Matthiesen ist eine Ausnahmeerscheinung der heutigen Gitarrenwelt, die mit intelligenten Programmen, charismatischer Bühnenpräsenz und überbordender Spielfreude das Publikum fasziniert. Im letzten Jahr erschien ihre CD „Guitar Ladies“ ausschließlich mit Werken von Komponistinnen, mehreren Welt-Ersteinspielungen und auch ihr persönlich gewidmeten Stücken. Die Künstlerin lebt in Frankfurt und ist ein immer wieder gern gesehener Gast bei Gitarrenfestivals weltweit. Konzerte als Solistin und Kammermusikerin führten sie durch ganz Europa sowie in Länder wie China, Pakistan, Nigeria, Äthiopien, Japan, Äquatorial-Guinea und die USA.

Sonntag, 17. März 2019, 17 Uhr, Nicolaihaus, Nicolaistraße 3, 59423 Unna
Maria Baptist, „Resonance“
Maria Baptist hat zwei Leidenschaften: Musik und Meditation. „Es gibt tatsächlich eine interessante Verbindung zwischen beidem“, erklärt sie: „Beim Improvisieren geht es darum, aus dem Nichts heraus etwas zu kreieren, und das ist es auch, worauf die Meditation abzielt.“ Ihre neue CD „Resonance“, die sie an diesem Abend im Nicolaihaus vorstellt, reflektiert Maria Baptists Beziehung zur Musik und Achtsamkeit - und inspiriert ihre Zuhörer, mit ihrer Musik tiefer in den gegenwärtigen Moment einzutauchen. Verführerin an den Tasten – die musikalische Geschichtenerzählern, Orchesterkomponistin und meditationsbegeisterte Künstlerin aus Berlin erkundet auf ihrer dritten, in Brooklyn aufgenommenen Solo-CD die Seele des Klaviers.
Maria Baptists künstlerische Authentizität, Virtuosität und charismatische Persönlichkeit haben sie an die Spitze der aktuellen europäischen Jazzszene gebracht - sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, ist weltweit auf Tour, leitet ihr eigenes Orchester und hat elf CDs als Bandleaderin veröffentlicht. Die Künstlerin lebt in New York City und Berlin.

Samstag, 18. Mai 2019, 18 Uhr, Nicolaihaus, Nicolaistraße 3, 59423 Unna  
Miriam Alexandra, „Deutsche Lieder“ von Pauline Viardot
Miriam Alexandra begeistert durch ihren silberhellen Sopran, eine klare, ungekünstelte Diktion, und präsentiert dem Publikum mit beherztem Engagement eine Komponistin, die – wenn überhaupt – bislang eher als Sängerin bekannt war. Insofern ist dieser Konzertabend zur gleichnamigen CD mit Werken von Pauline Viardot eine Entdeckung in zweifacher Hinsicht: die einer erstaunlichen Komponistin und die einer höchst begabten, kreativen, jungen Sängerin. Miriam Alexandra singt sie mit frischer, jugendlicher Stimme, fängt wundervoll die Stimmung eines Frühlingsabends in Emanuel Geibels „April“ ein und kann den Mörike-Liedern Charme und Tiefe abgewinnen. Sie entführt die Zuhörer auf einen lohnenden Ausflug in die Landschaft eines ungewöhnlichen musikalischen Repertoires.
Die in Berlin lebende Sopranistin Miriam Alexandra ist eine vielseitige Opern- und Konzertsängerin mit Ausbildung in Karlsruhe und Köln, Harvard und Cambridge.
Eine Herzensangelegenheit ist ihr die Sängerin und Komponistin Pauline Viardot (1821-1910), für deren Lieder sie sich mit großem Engagement einsetzt. Mit einer Dissertation zu dieser Künstlerin wurde sie 2014 an der Musikhochschule Karlsruhe zum Dr. phil. promoviert. Ihre Debüt-CD „Deutsche Lieder“ mit Liedern von Pauline Viardot erschien im Mai 2017. Die Publikation einer Edition der Lieder soll folgen.

Autor:

V K aus Unna

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