Gefühlskobolde beugen spielerisch Gewalt und Sucht vor
Heulibold, Zornibold, Bibberbold und Freudibold heißen die Kobolde in der Geschichte „Paula und die Kistenkobolde“, die die Augsburger Puppenkiste in der Lindenbrauerei Unna aufgeführt hat und die ein wesentlicher Bestandteil des Kindergartenprogramms „Papilio-3bis6“ ist. Die Veranstaltung ist Teil der Aufklärungskampagne, mit der Papilio und die Krankenkasse Barmer auf Sucht- und Gewaltprävention in Kitas aufmerksam machen wollen.
Ziel ist es, Kinder nachhaltig gegen Sucht und Gewalt zu wappnen und Erzieher dahingehend zu schulen, dass sie frühzeitig bei ihren Schützlingen den Grundstein für eine gesunde psychische Entwicklung legen können.
Rund 400 Kindergartenkinder haben die Aufführung, die dreimal gezeigt wurde, gespannt verfolgt. Heulibold, Zornibold, Bibberbold und Freudibold verkörpern dabei die Basisgefühle Traurigkeit, Wut, Angst und Freude und sollen die soziale und emotionale Kompetenz der Kinder fördern. Denn die helfen beim Aufbau von Freundschaften ebenso wie beim Lösen von Konflikten oder beim Einbringen eigener Interessen. Mit Papilio erlernen die Kinder diese Basiskompetenzen spielerisch und altersgerecht. Sie gelten auch als Schutzfaktoren vor problematischen Entwicklungen. Zudem senkt Papilio erste Verhaltensauffälligkeiten bei Kindergartenkindern, die als Risikofaktoren für Sucht und Gewalt gelten. „Die Wirksamkeit unseres Programms ist wissenschaftlich belegt. Mit Gefühlen umgehen zu lernen, ist ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem positiven Selbstwertgefühl. So wird ein Grundstein für die gesunde Entwicklung der Kinder gelegt“, erklärte Felicitas Bernhardt von Papilio e.V.
Die Schlüsselrolle bei der Vermittlung im Kindergarten und hin zu den Eltern spielen die pädagogischen Fachkräfte. Für sie erklärte Felicitas Bernhardt in einem Fachgespräch, warum Prävention schon in der Kindertagesstätte beginnen sollte. Um Papilio in einer Einrichtung umzusetzen, durchlaufen die Fachkräfte eine Fortbildung, führen das Programm dann in ihren Gruppen ein und machen Papilio zum alltäglichen Bestandteil der Kindergartenarbeit. Papilio-Trainerin Carina Roos von der Sozialpädagogischen Initiative Unna (SPI) ist überzeugt von der Nachhaltigkeit des Programms: „Die Kindergartenkinder, die mit Papilio groß geworden sind, haben keine Probleme beim Übergang in die Schule." Gerhard Klöpper, Papilio-Trainer bei der Suchthilfe Unna, ist von dem Papilio-Programm ebenfalls begeistert und überzeugt davon, die Begeisterung auch auf Erzieherinnen und Kinder übertragen zu können.
Seit 2006 wurden in Nordrhein-Westfalen mehr als 2.500 pädagogische Fachkräfte aus knapp 540 Kitas in dem Programm fortgebildet. Bundesweit profitieren bereits über 139.000 Kinder durch mehr als 6.900 fortgebildete pädagogische Fachkräfte von dem Programm. In NRW profitieren rund 51.200 Kinder von Papilio. Verantwortlich für das Präventionsprogramm, die Fortbildung und die wissenschaftliche Basisarbeit ist das Sozialunternehmen Papilio in Augsburg, das mit Partnern in ganz Deutschland zusammenarbeitet. Weitere Informationen unter www.papilio.de.
Die Barmer ist in 15 Bundesländern Präventionspartner des Programms und unterstützt Kitas und Träger, die an einer Fortbildung interessiert sind. Schon jetzt arbeiten über 2.500 pädagogische Fachkräfte in Nordrhein-Westfalen mit dem Programm.
Autor:Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna |
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