Die Interkulturellen Wochen Unna 2018 wurden mit dem „Gebet der Religionen“ eröffnet

17. September 2018 um 18:00 Uhr

Vielfalt verbindet
                          Gastland Polen

so lautet das Motto in diesem Jahr. So viele Menschen, seitdem ich über das „Gebet der Religion“ seit 2010 berichte, habe ich bei dieser Auftaktveranstaltung noch nie gesehen.

Es ist mir eine Freude,
meine Damen und Herren Sie in der Bürgerhalle unseres Rathauses begrüßen zu dürfen,so unsere stellvertretende Bürgermeisterin Renate Nick. Zunächst möchte ich mich stellvertretend für alle Beteiligten bei Frau Sakelšek vom Integrationsrat und Herrn Plogmann vom Caritasverband für den Kreis Unna e.V. für die Organisation der Interkulturellen Wochen bedanken.

Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann am 1. September 1939 der zweite Weltkrieg. Er markiert eine Zäsur im Verhälltnis beider Länder, die auch viel Jahre nach Kriegsende die offiziellen deutsch-polnischen Beziehungen überschattet., so Renate Nick. Als Beispiele nannte sie die museale Präsentation von Flucht und Vertreibung und die zum Teil noch ungelösten Fragen der Rückführung von Kulturgütern.

Marcel Reich-Ranicki verkörperte diese Zerissenheit, so Renate Nick. Vor 60 Jahren stellte er sich Günter Grass mit den Worten vor: ich bin ein halber Pole, ein halber Deutscher und ein ganzer Jude“. Ihm war es aber stets ein Anliegen sich in Deutschland zu etablieren.
Diese Zerissenheit wollen wir mit unserem Wirken vor Ort aufheben, Es ist unsere Aufgabe den Menschen, dort wo sie leben wollen oder müssen, die Chance zu geben anzukommen... Dazu gehört es auch, dass man die Wurzeln seiner kulturellen Indentität bewahren darf. Dazu gehört es allerdings genauso sich den Regeln des Zusammenlebens an dem Ort wo man lebt zu unterwerfen.

Lassen Sie uns daran arbeiten und mitwirken, dass wir als tolerante Gesellschaft wahrgenommen werden, dass die hier gelebten Grundwerte und Regeln akzeptiert werden und Bilder, wie sie uns aus Chemniitz und Köthen vermittelt wurden, eine Ausnahme bleiben.

Hier kann und muss Religion helfen

denn alle Religionen eint das Ziel das Beste für den Menschen zu erreichen und Gerechtigkeit, Frieden und Nächstenliebe zu bewahren. Lassen Sie uns dazu mit dem Gebet der Religionen aufrufen, sagte unsere stellv. Bürgermeisterin Renate Nick.

Nach dem Friedenslied vom Chor „Die Zugvögel“ begannen die Gebete, die auch in die deutsche Sprache übersetzt wurden. Frieden und Verständigung stand im Mittelpunkt der folgenden Gebete
» Katholische und evangelische Kirche im Wechsel mit Pfarrerin Maike Imort
und Pater Ewald Ottowess
» Türkisch-islamische Gemeinde Unna mit Herrn Yusuf Koc
» Jüdische Gemeinde „haKochaw“ Unna mit zwei gesungenen Gebeten mit
Rabbinerin Natalia Verzhbovska
» Hinduistische Tempelgemeinde mit Trommelstück des Vereins Hindutempel
Schwerte mit Herrn Jenthinata Sarma
» Mazedonisch-Orthodoxe Kirchgemeinde „Hl.Kiril und Metoldi“ Dortmund mit
Pfarrer Dushko Pecov
» Alevitische Gemeinde Unna mit Herrn Metin Erdogan
» Koptisch-Orthodoxe Gemeinde Unna mit Vater Tawadros
» Afrikanisches. Umgebet mit Herrn Gad Osafo

Mit dem Lied: „Von guten Mächten“ vom Chor „Die Zugvögel“ endete das Gebet der Religionen.

Die Moderation hatte Ralf Plogmann (Vorstand im Caritasverband für den Kreis Unna e.V.). Ksenija Sakelšek (Vorsitzende des Integrationsrats der Kreisstadt Unna)lud die Teilnehmer zu weiteren Veranstaltungen der Interkulturellen Wochen Unna, die am Samstag 29. Sepptember mit der großen Veranstaltung bUNt – International im Zentrum für Information und Bildung am Lindenplatz enden, herzlich ein.

Zum Abschluss ließen alle Teilnehmer vor dem Rathaus ihre Botschaften, Bitten, Wünsche und Gebete an bunten Luftballons aufsteigen.

Hier finden Sie in einem Flyer das gesamte Programm
» Interkulturelle Wochen Unna 2018

Fotos © Jürgen Thoms
Beitrag aktualisiert: 20.09.18 13:24:58