Bilder wie Urlaub: Betti Wiesner stellt im Café zur Alten Post aus
„Ich bin einfach der maritime Typ“, schmunzelt Betti Wiesner zur Erklärung, warum ihre Bilder viel in gedeckten Blautönen gehalten sind. Das Schöne: Gerade die Farbgebung sorgt beim Betrachten von Betti Wiesners Bildern für einen kleinen Urlaub für die Augen.
Dünen, die sich zum Meer hin öffnen, ein kugelrunder Fisch, eine blaue Holztür, ein plastisches Seepferdchen – keine Frage, Betti Wiesner findet die Ideen für ihre überwiegend großformatigen Werke vor allem am Meer und der Küste. „Und es ist offensichtlich eher Nordsee als Mittelmeer“ lacht die Malerin.
Denn „Absicht“ steht nicht hinter Farb- und Themenwahl. „Ich male eben nur das, was mir auch selbst gefällt – und das sind eben diese maritimen Motive“, erklärt die Künstlerin.
Die verwendeten Farbtöne vermitteln den Eindruck von Frische, fast meint man, beim Betrachten der Bilder eine kühle Brise zu spüren. Dazu kommt, dass Betti Wiesner den „shabby chic“ für ihre Malerei entdeckt hat. Damit wirken die Bilder so, als ob sie schon länger Wind und Wetter ausgesetzt wären. Dazu setzt sie in ihren Acrylbildern auf Leinwand Akzente mit Spachtelmasse, Seidenpapier oder Kreide. „So kann ich interessante dreidimensionale Effekte erreichen, die das Bild lebendiger wirken lassen“, erklärt sie.
Beigebracht hat sich Betti Wiesner die Malerei eigentlich selbst. „Als Kind habe ich immer gerne gemalt, und man bescheinigte mir auch ein gewisses Talent. Als ich dann aber nach der Schule nicht sofort an einer Grafikerschule aufgenommen wurde, habe ich einfach mit der Malerei aufgehört“, erinnert sich die 1963 geborene Unnaerin und wundert sich noch heute über ihre damalige Naivität. Betti Wiesner machte dann eine Ausbildung zur Floristin und arbeitet noch heute in diesem Beruf. Sie lernte dabei viel über Farbgestaltung, Bildaufbau und Harmonie. Doch erst 2010 entdeckte sie die Malerei wieder für sich. Nach einer Lebenskrise näherte sie sich der Kunst an – und war gleich mittendrin. „Beim Malen bin ich in einer anderen Welt“, erklärt Betti Wiesner. Die Krise ist überwunden, die Malerei ist geblieben. Durch Bücher und Zeitschriften bildete sie sich weiter, fand viele Anregungen und Ideen.
Heute ist Betti Wiesner viel mit dem Fotoapparat unterwegs und knipst, was ihr gefällt. Dabei sind die Fotos nur Grundlage, „abmalen ist nicht so mein Ding“, lacht die Künstlerin. Doch gerade dadurch ergibt sich eine fast schon persönliche Beziehung, genau wie zu den Möbeln, die sie eigenhändig restauriert und umgestaltet. „Manchmal fällt mir ein Verkauf tatsächlich schwer, und ich bin immer froh, wenn meine Bilder oder Möbel in gute Hände kommen“, so Betti Wiesner.
Ausstellung im Café zur Alten Post
Vom 27. Januar bis zum 3. April stellt Betti Wiesner im Café zur Alten Post am Königsborner Markt aus. Am Sonntag, 31. Januar, ist die Künstlerin ab 11.30 Uhr selbst vor Ort.
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
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