Ein Fest und seine Toten
Astrid Plötner legt Krimi „Festa mortale“ vor
Ein Kind verschwindet während des beliebten „Un(n)a Festa Italiana“ in Unna und bald gibt es den ersten Toten zu beklagen – zum Glück nur im Krimi: Mit „Festa mortale“ ist der dritte Krimi der Autorin Astrid Plötner um Maike Graf und ihr Ermittlerteam erschienen.
Beim „Un(n) a Festa Italiana“ verschwindet der kleine Torben. Zunächst sieht alles nach einer Entführung aus, doch dann findet das Team um Maike Graf und Max Teubner den Jungen – und einen Toten. Es wird nicht der einzige bleiben. Was hat Torben damit zu tun?
„Nach zwei Unna-Krimis habe ich überlegt, worum es im dritten Buch der Reihe gehen könnte“, beschreibt Autorin Astrid Plötner den Entstehungsprozess. „Es gibt zwei dominante Feste in Unna: das Stadtfest und das Un(na) Festa Italiana.“ Das „Un(n)a Festa Italiana“ ist das größte italienische Fest nördlich der Alpen und findet normalerweise alle zwei Jahre in Unna statt Die Kirche in der Innenstadt und das Riesenrad, das während des Festes aufgebaut wird, sind Stationen des Buches.
Erneut im Einsatz ist das bewährte Team aus Maike Graf, Max Teubner und Sören Reinders. Das aus den vorherigen Bänden bekannte Privatleben entwickelt sich weiter. Man erfährt etwa mehr über Teubners Sohn. Man kann der Handlung aber auch gut ohne Vorkenntnisse folgen.
„Wenn ich schreibe, habe ich bereits den Grundplot: der verschwundene Junge, wer ist der Mörder, was für ein Motiv hat er“, zählt Astrid Plötner wesentliche Eckpunkte ihrer Arbeit auf. Beim Schreiben kommen oft Figuren in die Handlung rein, die sie vorher nicht geplant hatte. Oft ergeben sich daraus weitere Handlungsstränge. „Das Schreiben dauert bei mir meist ein Dreivierteljahr. Danach kommt das ‚Schlimmste‘: das Überarbeiten nach dem Lektorat“, beschreibt Astrid Plötner scherzend. Insgesamt hat die Arbeit an dem Buch etwa zwei Jahre gebraucht. Vom ProLibris-Verlag, zu dem sie gewechselt ist, fühlt sie sich sehr gut betreut.
„Ich finde das Fest großartig. Man fühlt sich nicht mehr wie in Unna, sondern wie im Süden Europas“, erinnert sich Astrid Plötner an die bisherigen Feste. Besonders mag sie sind die aufwendigen Illuminationen aus Bari in Apulien. „Ich dachte mir: Das ist eine schöne Kulisse für einen Krimi.“ Dementsprechend wird der Fall auch innerhalb der fünf Tage, die das Fest dauert, gelöst. Teile der Handlung spielen auch in Unnas Nachbarstadt Dortmund: im Kinderklinikum, im Polizeipräsidium und im Rotlichtviertel.
Durch die Corona-Pandemie sind derzeit leider keine Live-Lesungen möglich; nur eine Online-Lesung bei den Krimi-Quickies der Autorenvereinigung Syndikat. Auch das Erscheinen des Buches hatte sich durch den ersten Lockdown verzögert. „Man hat derzeit keine Planungssicherheit“, bedauert Astrid Plötner. „Die Krimi-Tage, die wir sonst vom Syndikat Anfang Dezember veranstalten, mussten wir auch ausfallen lassen.“
In Zukunft werden sicherlich noch weitere Maike-Graf-Krimis erscheinen; die Reihe ist also nicht als Trilogie abgeschlossen. „Ich habe aber noch keinen festen Plan, was in den nächsten Bänden mit den Charakteren passieren soll“, gibt Astrid Plötner Einblick. Ideen sammelt sie höchst unterschiedlich: Manchmal ist es ein Ereignis wie das Un(n)a Festa Italiana, mal ein Zeitungsbericht wie bei ihrem vorherigen Krimi „Enkeltrick“.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.