30 Jahre Reggatta de Blanc: Band und Fans feierten in der Lindenbrauerei ausgiebig runden Geburtstag

Reggatta de Blanc ließen es richtig krachen! Ob "Englishman in New York" oder "Roxanne", die Fans von Police und Sting kamen in der Lindenbrauerei voll auf ihre Kosten - und feierten ausgiebig ihre Band.

(JP) Für Michael Griese war es sicher einer der emotionalsten Momente in seiner Karriere als Musiker. Einen Tag vor seinem 50. Geburtstag feierte er mit seiner Band „Reggatta de Blanc“ deren 30-jähriges Bestehen in der Lindenbrauerei Unna. Die wohl authentischte Police- und Sting-Tributeband formierte sich bereits im April 1988 und stand seitdem über 1.500 mal mit den Hits dieser Ausnahmeband auf den Bühnen Deutschlands und dem benachbarten Ausland. Griese legt übrigens gesteigerten Wert auf die Bezeichnung „Tributeband“, da Reggatta de Blanc ausschließlich Livekonzerte nachspielen, und zwar eins zu eins. „Studioversionen werden vermieden, so geht die Life-Energie nie flöten“, kommentiert der energiegeladene Bandleader Griese seine Intention.

Michael Griese: „Wir sind keine Coverband, sondern eine Tributeband“.

Am letzten Freitag präsentierte die Band den zahlreichen Fans in der ausverkauften Lindenbrauerei in etwas über drei Stunden insgesamt 24 Titel des ehemaligen Police-Sängers Sting und brachte damit das Kühlschiff von Anfang an zum Kochen. „Die Stimmung war sofort da“, freute sich Griese, der zudem mit langen Mitmachteilen das Publikum unentwegt anheizte. Was eigentlich gar nicht nötig war, denn bereits der Opener „Message in a Bottle“ sorgte schon dafür, dass keiner der Gäste ruhig auf seinem Platz stehen blieb. Und so setzte sich das Konzert auch weiter fort. „Bei dieser Stimmung weiß ich, warum ich das mache“, freute sich Griese über die Resonanz.

Unter den rund 500 Besuchern waren auch Fans aus Lorsch, Freiburg und dem Rheinland. Trotz der ausgelassenen Stimmung waren die beiden Konzerte für die Musiker allerdings schon eine gewisse Herausforderung. Während sich am Freitag alles um den Sänger Sting mit seinen teilweise sehr harmonischen und getragenen Songs drehte, musste die Band am Samstag dann auf rockigere Klänge von Police umschalten – was für das „Classic Trio“, bestehend aus Tom Quast, Michael Griese und Jonas Wilms kein Problem war. Auch das Police-Konzert war schon lange vorher ausverkauft.

Dass Reggatta de Blanc zu den besten Police-Tribute-Bands gehört, liegt nicht zuletzt an der Stimme von Michael Griese, die der von Sänger Sting zum Verwechseln ähnelt. Auch bei der Bühnenkleidung und bestimmten Accessoires, die Sting bei Liveauftritten bevorzugt, versuchen Reggatta de Blanc möglichst authentisch zu sein. Nach einer Umbaupause gab es für die Besucher eine Überraschung: Neben der schon ohnehin üppigen Besetzung aus vielen Musikern verstärkten in der zweiten Hälfte ein Streichquintett und ein Gospelchor die Band, sodass zeitweise 28 Musiker auf der Bühne agierten.

Griese: „Ein Geschenk für mich, mit solchen Musikern zusammen zu spielen“.

Für die Musiker von Reggatta de Blanc ist die Lindenbrauerei wie ihr Wohnzimmer, in welches sie immer wieder gerne für Livekonzerte zurückkehren. Das liegt nicht zuletzt an der guten Zusammenarbeit mit Frank Gründer, dem Musikchef der Lindenbrauerei.
Ein Geschenk der besonderen Art zum 50. Geburtstag von Michael Griese gab es übrigens auch am Samstag. Ungeplant und völlig überraschend kamen seine beiden Kinder Maja und Mika auf die Bühne, nahmen Besitz von Mikrofon und Schlagzeug und spielten ihrem Vater den Song „Every Breath you take“. Opa Winnie spielte den Bass dazu. Schöner kann man zwei Geburtstage wohl kaum feiern.

Für gutes Licht und Stimmung sorgte Manu Hahn.