30 Jahre KGA Kastanienhain Unna

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Karsten Löcken und Sohn Justus (2 J.) lieben die frische Luft und die Nähe zur Natur. Pflichtstunden an den Gemeinschaftswegen leisten sie gerne. Vier mal drei Stunden sind es im Jahr.
hochgeladen von Stefan Reimet

Kleingärtner lieben beschauliche Ruhe und Idylle. Wie das zwischen zwei pulsierenden Verkehrsadern in Unna-Süd trotzdem möglich ist zeigen die Laubenpieper der KGA Kastanienhain, die sich auf den 30. Geburtstag ihrer Anlage vorbereiten.

Seit 27 Jahren sind Elisabeth(78) und Dieter Hartwig(82) Pächter im Kastanienhain. Das Rentnerpaar wohnt in der Mozartstraße. „Aber nur in der Wohnung sitzen ist nicht schön“, so Elisabeth Hartwig. Ihren Garten nutzen sie bis auf den letzten Quadratmeter. Teich, Sitzplätze, Obst- und Gemüseflächen, Storche und gartenzwerge dürfen nicht fehlen. Ihre Enkelkinder haben bereits hier gespielt. Für sie baute Walter Hartwig eine Schaukel, legte ein Schwimmbecken an. Jeden Tag ist das Paar in seiner Parzelle. „Das hält meine Frau jung“, lacht Walter Hartwig. Kleingärten, die von Familien genutzt werden sind erkennbar an Spielgeräten und Sandkisten. Die Mischung der Pächter ist für den Walter Karg, Mitglied des Vorstand, das Wichtigste. Von der jungen Familie bis zum Rentnerpaar ist die Altersspanne groß im Kastanienhain. Kinder werden wieder in die Natur gebracht, was gerade in Zeiten von Internet & Co. wichtig sei. Mit welcher Liebe und Fleiß die Parzellen bewirtschaftet werden, zeigt sich bei einem Rundgang.
Gute Integration
Als das Siedlungsgebiet Kastanienhof eingerichtet wurde nutzte man den Abstandstreifen zur Autobahn für die Kleingärtner. Die Größe schwankt zwischen 300 und 350 Quadratmetern, je nach Schnitt des Grundstücks. Alle Parzellen sind vermietet. Besonders Familien mit Kindern stehen auf der Warteliste. Derzeit ist der Anteil der Aussiedler hoch. „Die Integration klappt hier immer besser“, so Walter Karg.
Die Anlage wird mit Pflichtstunden der Pächter in Schuss gehalten. Auflage der Stadt Unna war es, alle Häuser mit Holz zu verkleiden. Die Fassaden stammen noch aus der Gründungszeit, dank Pflege noch heute in Topzustand. Das Vereinsheim steht zur Verfügung als Festsaal für Familien- und Vereinsfeiern für bis zu 90 Personen. Errichtet im Jahre 1995 wurde es einige Wochen später durch Brandstiftung stark beschädigt, was bis heute leider nicht aufgeklärt ist. Fleißige Kleingärtner aber behoben den Schaden und so konnte schon im Juni 1996 der erste Frühschoppen dort durchführt werden. Nicht ideal ist das Wegenetz der Anlage, meint Walter Karg. Zwischen den bogenförmigen Pfaden fehlen Verbindungen. An der Weggrenze zu Anwohnergrundstücken gebe es nach wie vor Probleme mit Unkraut und Hinterlassenschaften von Vierbeinern, die nicht beseitigt werden.
Junge Anlage
Das 30-Jährige Bestehen im Sommer wird in etwas kleinerem Rahmen gefeiert als das 25. Jubiläum. Für die Kinder und Anwohner wird gegrillt, ein Getränkestand aufgebaut und eine Tombolla lockt mit Gewinnen. Bei der Geburtstagsfeier werden auch Mitglieder und Pächter der ersten Jahre erwartet. Die Gartenfreunde Gisela und Hannelore Ost, Herbert Lange, Ewald Kleineweischede, Adolf Deska und Hermann Hilje gründeten den Kleingartenverein.
Ins Vereinsregister beim Amtsgericht zu Unna wurde der Verein im Monat Mai 1988 eingetragen, mit der Vorsitzenden Gisela Ost. Zum späteren Zeitpunkt übernahm der Gartenfreund Walter Karg die Führung des Vereins. Zur „Geburtstagsfeier“ freut sich Walter Karg besonders, Bewohner aus der Nachbarschaft zu begrüßen. Am Samstag, 25. August lädt die KGA Kastanienhain zur Feier ein.