Bürgerbus-Verein wird Genossenschaft - Schwanentaler jetzt auch bei Volksbank

Michael Breier, Geschäftsführer des Bürgerbusses, überreichte jetzt den Bürgerbus-Schwan an Christoph Brüggemann von der Volksbank in Langscheid.
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Ab sofort gibt es die Schwanentaler des Bürgerbus-Vereins auch bei der Volksbank. Geschäftsführer Michael Breier überreichte Christoph Brüggemann von der Volksbank Langscheid jetzt den Bürgerbus-Schwan.
Die Volksbank ist damit die erste Firma, die die Taler ausgibt. „Wir wollen, dass unsere Kunden auch kostenlos fahren“, erklärte Christoph Brüggemann . In drei Niederlassungen - Sundern, Langscheid und Amecke - können Volksbank-Kunden die Schwanentaler erwerben. „Es wäre schön, wenn sich das fortsetzen würde und auch andere Firmen mitmachen“, wünscht sich der erste Vorsitzende des Bürgerbusses Reinhold Dürdoth.
Was die Jahresbilanz angeht, hätte es kaum besser laufen können. „Die Sorpelinie ist ein großer Erfolg“, resümierte Breier. Durchschnittlich 650 Fahrgäste nutzten den Bus, der von Sundern über Amecke nach Langscheid und zurück fährt. „Im August waren es sogar über 800.“ Donnerstags - Markttag in Sundern - sei der Bus fast immer voll, „wir mussten sogar schon einmal einen zweiten Bus einsetzen.“
Auch die neue Linie zum Baumarkt nach Neuenrade, der alle zwei Wochen angefahren wird, sei „sensationell gelaufen“, so Breier. „Wir waren zu 95 Prozent ausgebucht. Mit so einem Erfolg haben wir nicht gerechnet. Vom Farbtopf über Briketts bis zu Tierfutter und Obstbäumen haben wir alles transportiert, was irgendwie in den Bus passte.“ Teilweise hätten sich Fahrgäste schon im Vorfeld angemeldet, um auf jeden Fall noch einen Platz zu ergattern.
„Wir fahren nicht nur von A nach B. Für manche Leute, vor allem auch für Ältere und Alleinstehende, ist es eine Möglichkeit, mal rauszukommen und ein Schwätzchen zu halten“, ergänzte Dürdoth. „Viele gehen dort auch einfach nur ins Café.“
„Wir werden die Linie auf jeden Fall fortführen“, erklärte Breier. Und auch sonst hat man noch einiges vor beim Bürgerbus. So denkt man über eine „Gastro-Linie“ nach, mit der Ältere auch am Wochenende einen Ausflug zum Kaffeetrinken machen können. Entsprechende Anfragen von Fahrgästen gebe es bereits. „Der Bürgerbus ist nicht statisch, da bewegt sich immer was“, so Dürdoth.
Schwierig wird es im nächsten Jahr in Sachen Personal. Ehrenamtliche Fahrer werden eigentlich immer gesucht. Und aufgrund der Änderung im MAE-Gesetz kann der Bürgerbus ab 2013 keine 1-Euro-Jobber mehr einstellen. „Dabei haben wir viel Lob bekommen von Leuten, die über die Tätigkeit bei uns wieder neue Arbeit gefunden haben“, bedauert Dürdoth. „Jetzt haben wir fürs Büro kein Personal mehr.“ Denn Ehrenamtliche für Bürotätigkeiten zu finden, sei „nahezu aussichtslos“. Daher wählt der Bürgerbus nun eine andere Geschäftsform: Zum nächsten Jahr wird eine Genossenschaft gegründet, in der die sieben Bürgerbusvereine zusammengefasst werden. „Dann können wir Leute bezahlen, der Bürgerbus-Verein war nur mit Ehrenamtlichen möglich“, machte Breier deutlich. Die komplette Verwaltung läuft dann über die Genossenschaft. Die Vereine bleiben alle eigenständig und haben einen eigenen Vorstand. Sie zahlen künftig in die Genossenschaft ein, damit Personal- und Verwaltungskosten bezahlt werden können.
„Es sind Umstrukturierungen nötig, wir müssen Kosten sparen und die Verwaltung effizienter machen“, kündigte Breier an. „Die Bürgerbusvereine müssen auch weiter kostendeckend fahren. Die Arbeit muss auf weniger Schultern verteilt werden. Das ist bei anderen Betrieben nicht anders - und das schaffen wir auch“, blickt Breier nach vorn.
Ob der Standort in der Settmecke aufrechterhalten werden kann, soll bis zum Jahresende geklärt werden. „Wir möchten gern in Sundern bleiben, aber das muss auch finanzierbar sein.“

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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