Ehrenamt: "...weil helfen glücklich macht!"

Die Geräuschkulisse weist den Weg: Im Marktcafé im DRK-Heim in Sundern ist die Stimmung bestens. Jeden Donnerstag kommen viele Besucher hierher, um Leute zu treffen, sich zu unterhalten und beim Frühstück zu klönen.

Es ist ein Treffpunkt für Jung und Alt, und für manche eine der wenigen Gelegenheiten, sich mit anderen Menschen zu unterhalten. „Die Leute strömen hier morgens wirklich hin“, weiß Barbara Emde, Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Sundern.
Entstanden ist das Marktcafé bereits 1991, als der Wochenmarkt noch auf dem Rathausplatz stattfand. Zunächst leitete Rosemarie Borcherding das Café, dann übernahm Agnes Schnöde. Seit sechs Jahren ist Claudia Bremkes als Leiterin zuständig. Es gibt belegte Brötchen, Kaffee und Tee und viele weitere Getränke, im Winter wird auch Glühwein angeboten. „Wir sind hier meistens zu dritt“, erzählt die Leiterin, anders sei es gar nicht zu schaffen. Denn im Schnitt kommen jeden Donnerstag 40 Leute ins Café, unter ihnen auch viele Stammgäste. Die Bewirtung der Gäste übernehmen sie ehrenamtlich. Die Kosten für die Bewirtung werden erstmal vorgestreckt, Brötchen und Getränke „zum Selbstkostenpreis“ angeboten: So kostet ein belegtes Brötchen z.B. 70 Cent, ein Kaffee 50 Cent. Mit dem Erlös werden dann beispielsweise Weihnachtsfeiern oder Sommerfeste veranstaltet, „so haben die Beteiligten auch wieder was davon“, so Agnes Schnöde.
Auch ein paar Türen weiter wird Ehrenamt groß geschrieben: Das Internetcafé im Integrations- und Beratungszentrum im Rathaus (Eingang über Innenhof) findet dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 9 bis 11 Uhr statt. „Wir wollen helfen“, erklärt Reinhold Dürdoth. Sach- und fachkundige Seniorinnen und Senioren stehen hier ehrenamtlich zur Verfügung und bieten ihre Unterstützung im Umgang mit Laptop, PC und Internet an. „Wir veranstalten hier keine Schulungen oder Seminare“, erklärt Dürdoth, „wir geben Hilfestellung.“
„Das ist reines Ehrenamt“, erklärt Barbara Emde. „Ehrenamtliche steigern die Lebensqualität vor Ort“. Die zwei Stationen heute seien nur Beispiele für das große ehrenamtliche Engagement in Sundern. Warum das so sei? „...weil Helfen glücklich macht“. Darin sieht sie eine große Motivation. „Wenn ich jemandem helfen kann, ist der hinterher glücklich - und ich bin es auch, weil ich helfen konnte“, bestätigt Dürdoth. „Es ist auch ein Ausdruck von Anerkennung, dass man das mal öffentlich macht“, erklärt Barbara Emde, die die bundesweite Aktionswoche „Engagement macht stark“ zum Anlass nahm, einige der Menschen vorzustellen, die sich ehrenamtlich einsetzen.„Ohne dieses große ehrenamtliche Engagement wäre es schlecht bestellt“, weiß sie. „Und das ist auch viel Arbeit.“
„Fünf Betreuer haben wir in der Regel hier vor Ort“, so Dürdoth, „aber wir möchten auch immer Zeit für jeden haben.“ Deswegen werden „Nachwuchskräfte“ gesucht. Mittlerweile gibt es auch eine eigene Homepage unter www.compusensu.de (Abkürzung für Computer Senioren Sundern). Ganz wichtig ist Dürdoth zum Abschluss noch dies: „Das Internetcafé ist nicht nur für Hilfesuchende am Computer, sondern auch für alle, die einfach nur einen Kaffee trinken und sich unterhalten möchten.“