„Cyber-Mobbing: Nicht mit uns!“
„Ich bin echt vorsichtiger geworden“, erzählt Melanie (15), Schülerin der Hauptschule Sundern. Sie überlegt sich jetzt genau, was sie im Internet über sich preisgibt, denn beim dreitägigen Projekt zum Thema Cyber-Mobbing hat sie viel gelernt.
Bei der Abschlussveranstaltung in der Westenfelder Schützenhalle wurden die Ergebnisse präsentiert. Sie dokumentierten, wie vielfältig das Thema aufgearbeitet wurde. Die Künstlergruppe präsentierte z.B. Kollagen und eine Fotostory, außerdem gab es einen eigenen Rap zum Thema, andere gingen das Thema tänzerisch an, und bei Rollenspielen schlüpften die Schüler mal in die Rolle des Täters, mal in die des Opfers. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Schüler so hochmotiviert mitmachen“, so Schulleiter Bernd Bruns begeistert, „die Tage waren sehr erfolgreich.“ Wichtig sei es, Cyber-Mobbing auch weiterhin zu thematisieren im Unterricht. „Man muss diese Öffentlichkeit herstellen“, erklärt er, „man kann das nicht alleine regeln.“ Und: „Vor Mobbing-Attacken ist niemand gefeit.“
Das bekräftigten auch die Schauspieler des Präventionstheaters „Comic on“ aus Köln, die mit dem Stück „R@ausgemobbt 2.0“ die Folgen des Mobbings drastisch, aber trotzdem einfühlsam verdeutlichten und damit voll den Nerv der Schüler trafen. „Das Problem ist, dass sie das Internet alle bedienen können, aber zu wenig darüber wissen“, erklärt die „Vanessa“ aus dem Stück. „Viele glauben, dass man nur cool sein muss - cool bedeutet keine Angriffspunkte. Aber Mobbing hat keinen Grund, es kann jeden treffen.“ Viel haben die Schauspieler schon in anderen Städten erlebt. Besonders schockierend sei gewesen, dass ein Mädchen wegen des Tumor-Todes der Mutter gemobbt worden sei.
„Die Folgen von Cyber-Mobbing äußern sich nicht unbedingt sofort, bei manchen kommt das erst sehr viel später, teilweise erst im Berufsleben“, berichten sie. Man muss sich wehren, da-rüber sprechen und Hilfe annehmen.
Was man tun kann, wenn man in eine Problemsituation kommt, zeigt der Flyer „Cyber-Mobbing - Nicht mit uns!“, den die Schüler zusammen mit Schulberater Werner Iseringhausen erarbeitet haben. Neben Tipps zum richtigen Umgang mit dem Netz gibt es hier auch konkrete Anlaufstellen und Kontaktadressen, an die man sich wenden kann. Und auch auf der Seite der Schule www.hauptschule-sundern.de gibt es Hilfe, besonders auch für Eltern, die oft selbst zu wenig über die Gefahren im Internet wissen. Unterstützt wurde das Projekt neben vielen Lehrern, Eltern und Helfern u.a. durch das Jugendamt der Stadt Sundern und den Verein Sicheres Netz e.V.
Bei der Abschlussveranstaltung sorgten verschiedene Live-Acts für Abwechslung: Die Hauptschulband „Beatrockers“ und die Tanzgruppe „Creaktiv“ des JRK zeigten ihr Können. Highlight war sicherlich der Auftritt von Andrea Renzullo, der seinen ersten Auftritt in Sundern seit seinem 2. Platz bei der RTL-Show „Das Supertalent“ hatte und nicht nur Schüler aus Sundern in die Westenfelder Schützenhalle lockte.
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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