Fußball: Junge Ghanaer spielen in Sunderner Trikots
„Fußball ist eine Leidenschaft in Ghana“, berichtete jetzt Sunderns ehemaliger Bürgermeister Friedhelm Wolf im Sunderner Rathaus. Anlass für das Zusammentreffen mit Vertretern der Sunderner Sportvereine war die Aktion „Trikots für Ghana“.
Bereits im Herbst 2008 hatte Wolf dazu aufgerufen, Trikots für Kinder und Jugendliche im Norden von Ghana zu spenden. Die Idee kam ihm, als er vor einigen Jahren seinen Sohn besuchte, der in dem westafrikanischen Land als „Missionar auf Zeit“ unterwegs war. Hier lernte Wolf den polnischen Priester Mariusz Pacula von der Gemeinde Christ the King in Gushiegu kennen, der sich mit viel Engagement, Spaß und Sport um die Jugendlichen kümmert.
Viele Vereine aus Sundern, aus Meschede und der BVB Dortmund hatten sich an der Aktion beteiligt und Trikots, Hosen, Stutzen und Schuhe gespendet. 52 Pakete kamen zusammen, die Wolf dann nach St. Augustin brachte. Von dort ging´s nach Rotterdam, und als der Container voll war, traten die Trikots die lange Reise nach Ghana an. Ein dreiviertel Jahr später kamen sie dort an. Es war „ein wirtschaftlich sinnvoller Weg“, erklärte Wolf, denn „per Post wäre das Verschicken zu teuer gewesen“.
In Ghana angekommen, wurden die Trikots aber nicht einfach nur verteilt. Mariusz Pacula hatte sich etwas Besonderes überlegt und ein Sportprojekt entwickelt. Die Gemeinden bekamen die Aufgabe, eine dreitägige Feier zu organisieren. Diejenigen, die das beste Programm auf die Beine stellten, konnten die Trikots als Lohn für ihre gute Arbeit gewinnen. Bereits vier Jugendfeiern wurden inzwischen abgehalten. Dabei stand Fußball natürlich an erster Stelle, aber neben dem gemeinsamen Kochen und Essen gab´s u.a. auch kleine Theaterstücke,Tischtennis, Volleyball und Tauziehen. „Die Kinder und Jugendlichen lernen beim Sport Kameradschaft“, erklärt Mariusz Pacula, „sie lernen, sich an Regeln zu halten und fair miteinander umzugehen“. In einem Brief an Friedhelm Wolf bedankte er sich jetzt ausführlich für das große Engagement. Es sei in diesen Zeiten „sehr schwer jemanden zu finden, der bereit ist, etwas ohne Gegenleistung zu machen“. Einen Eindruck von der Freude und Dankbarkeit der Ghanaer vermittelten die vielen Bilder des Pfarrers, die Wolf den Anwesenden im großen Sitzungssaal präsentierte. Die waren sichtlich beeindruckt. „Das ist eine völlig fremde Welt dort“ so Wolf. „In Afrika wird Fußball da gespielt, wo Platz ist. Da streitet sich keiner um einen Kunstrasenplatz“, betonte er. Und denkt schon jetzt darüber nach, die Aktion vielleicht in einigen Jahren zu wiederholen.
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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