Ukrainische Nachrichten
An dieser Stelle erscheinen in loser Folge Nachrichten von Ukrainer*innen, die noch im Land leben oder bereits geflüchtet sind. Autor*in hat die Texte aus dem Englischen übersetzt, alle Beitragenden sind persönlich bekannt.
--- unbezahlte Berichterstattung ---
25. April 2022 / Stanislav (18 Jahre) berichtet aus Kropyvnytskyi, Region Kirovohrad:
Aktuell ist diese Region eine der sichersten in der Ukraine. Das Kriegsgeschehen hat uns noch nicht erreicht (und das wird hoffentlich auch so bleiben). Es gab allerdings eine Explosion im Munitions-Lagerhaus 10 km von der Stadt entfernt, und ein heruntergefallenes Stück einer abgeschossenen Rakete. Fliegeralarm gibt es mehrmals am Tag, manchmal mehrere Stunden lang. Die Menschen scheinen sich mehr und mehr daran zu gewöhnen; mehr Menschen als zuvor sind auf den Straßen unterwegs, wenn die Gefahr vorbei ist. Wasser und medizinische Versorgung sind nicht knapp, das Elektrizitätsnetz ist stabil und die Infrastruktur hat sich kaum verändert. Obwohl einige Waren wie Mehl oder Zucker innerhalb von Minuten ausverkauft sind, ist das kein großes Problem, wenn man mit der Situation der Menschen in Mariupol or Chernihiv vergleicht.
Die Website Krieg in der Ukraine führt auf, was getan werden kann, um die Ukraine zu unterstützen. Geflüchtete beherbergen, spenden, Nachrichten über die russischen Kriegsverbrechen in Bucha, Mariupol, Irpin und anderen Städten verbreiten etc. Ich würde noch die Forderung an die NATO ergänzen, den Luftraum über der Ukraine zu schließen. Außerdem sollten Firmen boykottiert werden, die Niederlassungen oder Fabriken in Russland haben und sich weigern, Russland zu verlassen. So finanzieren sie nämlich weiter die Geschosse, mit denen Ukrainer*innen getötet werden. Seid auch äußerst wachsam, was Ihr glaubt. Die russische Propaganda macht Überstunden und verbreitet verschiedene Fake News, mit dem Ziel, die Sanktionen gegen Russland aufzuweichen.
Autor:Stefanie Alteheld aus Sundern (Sauerland) |
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