Startschuss für neue Uferpromenade in Amecke: Arbeiten haben begonnen

Beigeordneter Meinolf Kühn (2.v.r.) stellte gemeinsam mit dem Umweltschutzbeauftragten Dieter Leser, Bauleiter Volker Broeske und Gutachter Bertram Mestermann (v.l.) die Baupläne für die Uferpromenade in Amecke vor.
  • Beigeordneter Meinolf Kühn (2.v.r.) stellte gemeinsam mit dem Umweltschutzbeauftragten Dieter Leser, Bauleiter Volker Broeske und Gutachter Bertram Mestermann (v.l.) die Baupläne für die Uferpromenade in Amecke vor.
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„Das ist eine bedeutende Maßnahme, denn sie sichert die Zukunftssicherheit unserer Stadt“, erklärte Meinolf Kühn, Beigeordneter der Stadt Sundern, jetzt im Baubüro im ehemaligen Wildpark-Hotel in Amecke. „Durch die Regionale 2013 sind wir in der glücklichen Lage, in Amecke eine einzigartige Freizeitstruktur aufzubauen.“

Am Montag fiel der Startschuss für die Arbeiten an der neuen Seepromenade. Vor allem der Eingriff in die Natur war im Vorfeld immer wieder Thema gewesen. „Natürlich muss bei so einer Maßnahme der Natur- und Artenschutz berücksichtigt werden“, erklärte der Umweltschutzbeauftragte Dieter Leser. „Wir sind da in der Beweispflicht und mussten nachweisen, dass die Maßnahme umweltverträglich realisiert werden kann,um überhaupt eine Plangenehmigung zu erhalten.“
Die Untersuchungen starteten im letzten Herbst. Die Landschaft entlang des Vorbeckens wurde ökologisch bewertet. „Für jeden Baum oder Busch, der entfernt wird, gibt es Ökopunkte“, erklärte Leser. „Insgesamt waren das hier über 1.000 Punkte.“ Ein Punkt entspreche einem Wert von 1,70 Euro. Ein vollständiger ökologischer Ausgleich sei durch die vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen nicht zu erreichen. Alles, was nicht durch Neupflanzungen ausgeglichen wird, soll in eine ökologische Aufwertung des Zusammenflusses der Sorpe und der Röhr in Hachen fließen.
Voraussetzung für die Realisierung war außerdem, dass keine schützenswerten Arten dort brüten oder leben. Dies hat Gutachter Bertram Mestermann mit einer zweistufigen Untersuchung belegt. Mestermann lobte in diesem Zusammenhang auch die gute Zusammenarbeit mit den heimischen Naturschützern. So habe ihm Bernhard Koch, der die ornithologische Betreuung für den VNV durchführt, für die Begehungen zwischen November und Juli alle Daten zur Verfügung gestellt. Als vorbeugende Maßnahme waren außerdem bereits im Frühjahr 30 Nisthöhlen montiert worden.
Jetzt wurde nochmals bestätigt, dass keine Vögel mehr in dem betreffenden Gebiet brüten. „Die Entscheidung, den Baubeginn aus Artenschutzgründen um vier Wochen nach hinten zu schieben, war also richtig“, erklärte Kühn. Bereits letzte Woche wurde der Wasserspiegel im Vorbecken um ca. 1,50 Meter abgesenkt. Dadurch gibt es jetzt viel Schlamm, dessen Tiefe nicht abgeschätzt werden kann.

Schlamm: Versinkungsgefahr!
Der Ruhrverband warnt ausdrücklich davor, den Schlamm zu betreten. „Es besteht eine große Versinkungsgefahr“, erklärte Bauleiter Volker Broeske, „wir bitten daher alle Bürger, unbedingt nur die befestigten Wege zu benutzen!“ Entsprechende Schilder wurden vom Ruhrverband aufgestellt.
Die „Große Teichmuschel“, die in den Ufern des Vorbeckens lebt, wird von Mitarbeitern des Betriebshofes und Umweltfreunden eingesammelt und im neuen Uferbereich wieder ausgesetzt. „Da der Wasserspiegel langsam abgesenkt wird, ziehen aber auch viele Tiere dem Wasser „hinterher“, so Broeske. An den Linden, die erhalten werden sollen, wurde letzte Woche ein Baumschutz montiert, damit sie bei den Rodungs- und Tiefbauarbeiten zumindest am Stamm geschützt sind.
Seestraße einseitig gesperrt
Am Montag begannen die Rodungsarbeiten, die Landstraße ist daher diese und kommende Woche einseitig gesperrt. „Bei Fällungen müssen wir den Verkehr ganz stoppen“, kündigte Broeske an. Der Gehweg ist komplett gesperrt, für Fußgänger gibt es eine Umleitung über den Parkplatz des ehemaligen Freibads und die Straße „Am Roden“. Im Anschluss oder bereits parallel zu den Rodungsarbeiten beginnt der Bau zur Verlegung der Landstraße, nach der Rodung die Landgewinnung im Vorbecken. Parallel dazu starten voraussichtlich der Bau des Radweges und der Kanalbau auf Höhe des Kindergartens. „Ende 2014 müssen wir aus fördertechnischen Gründen fertig sein“, so Broeske. Die Baukosten liegen derzeit bei 3,15 Mio. Euro und damit unter dem Kostenvoranschlag. „So haben wir einen kleinen Puffer“, erklärte Broeske.

Informationen im Baubüro
Interessierte erhalten weitere Informationen zum Bau der Promenade über Aushängen im Baubüro der Stadt, das sich im ehemaligen Hotel "Zum Wildpark" an der Seestraße in Amecke befindet.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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