„Kein Müll für Sundern“ – Bürgerinitiative übergibt mehr als 5300 Unterschriften an Bürgermeister

Karen Brand überreichte im Namen der Bürgerinitiative die gesammelten Unterschriften an Bürgermeister Detlef Lins.
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„Kein Müll für Sundern“ - das fordert die Bürgerinitiative „Sauberes Röhrtal“. Jetzt übergab sie vor dem „Schmackegelände“ 5302 Unterschriften an Bürgermeister Detlef Lins.

Mehr als 4300 Unterschriften kamen allein von Sundernern, der Rest von Urlaubern und Personen aus Nachbargemeinden. Die Bürger wollen sicher sein können, dass auf dem Stadtgebiet keine industrielle Verbrennung von belasteten Hölzern stattfinden darf. Eine Informationsveranstaltung im Januar hatte zwar für mehr Transparenz gesorgt, die Bürger aber nicht wirklich beruhigen können. Der Unmut der Bevölkerung sei groß, erklärte der Sprecher der BI Andreas Bahde, „denn trotz der Versprechen auf der Bürgerversammlung, jedem Hinweis auf eventuelles Fehlverhalten oder der Gefährdung von Luft, Boden und Menschen nachzugehen, ist bisher nichts passiert.“ Immer mehr Personen würden sich in Stemel über starke Geruchsbelästigung durch Abgase besonders im Talbereich der Röhr beschweren.
Deutlich wurde, dass die Bürger die grundsätzliche Idee eines Energieparks befürworten. Sie verlangen jedoch, ganz klar ökologische Standards zu beachten. Vorrangig geht es hier um das Brennmaterial, es sollte künftig ausschließlich Holz der Güteklasse A1 eingesetzt werden. „Ökologie statt Ökonomie“ lautet die Forderung der BI.
Zusammen mit den gesammelten Unterschriften übergab die BI/ Andreas Bahde 12 Anträge an den Rat der Stadt Sundern an Bürgermeister Detlef Lins. Unter anderem wird gefordert, dassVerwaltung und Rat sicherstellen, dass in der Nähe von Wohngebieten keine physikalische oder chemische Trennung von Müll stattfinden darf. Sie wollen die Möglichkeit einer Lagerung oder Sortierung von gefährlichen Stoffen ausschließen.
Ein weiteres Problem ist der zusätzlich entstehende Verkehr: Nach Zählungen der BI rollen je Stunde bis zu 120 LKW durch Stemel. „Gefährdet werden dabei vor allem die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Kinder, Radfahrer und Fußgänger“, so Bahde. „Derzeit gibt es keine Anbindung für diese Gruppen aus den Nordgemeinden in Richtung Stadt Sundern, außer der Hauptverbindungsstraße.“ Unzureichend sei ebenfalls die Straßenquerung in Stemel. Auf einer Länge von rund zwei Kilometern gebe es nur eine Ampelanlage, die zudem häufig von Lkw und Pkw missachtet werde.
„Wir nehmen das sehr ernst“, betonte Bürgermeister Detlef Lins nach der Übergabe der Unterschriften und Anträge. „Ich kann Ihnen versichern, dass wir das im Rat entsprechend vorlegen.“ Die Übergabe wurde durch eine symbolische Aktion der BI begleitet. Sie ließ mehrere hundert schwarze Luftballons vor dem Schmackegelände aufsteigen, die die künftigen Emissionen durch Feinstaub und andere Verbrennungsrückstände symbolisieren sollten. Durch die Aktion wollte die BI verdeutlichen, dass der Sorpesee in rund 1900 Metern Entfernung „deutlich im Gefährdungsbereich der Abgasfahne liegt“. Aber auch das Stadtgebiet Sundern in 2000 Metern Entfernung müsse damit rechnen, betroffen zu sein, ebenso sicherlich die direkten Anlieger in Stemel und Brandhagen. „Sunderaner, die die schwarzen Ballons am Freitag gegen 18 Uhr beobachten konnten, werden wohl künftig von einer veränderten Luftqualität ausgehen müssen“, so Bahde.
„Die Bürger haben deutlich gemacht, was sie wollen und in welche Richtung die Entwicklung auf dem Schmackegelände nicht gehen darf - nun sind die Politiker der Stadt Sundern am Zug zu beweisen, dass sie echte Volksvertreter sind. Bleibt abzuwarten, ob Verwaltung und Bürgermeister ihr Versprechen einhalten, dass es keinerlei Ausnahmegenehmigungen über den 1. Mai hinaus auf dem Schmackegelände geben wird.“

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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