Jahresempfang der Stadt Sundern: Heimische Unternehmen im Fokus
„Heimische Unternehmen - modern, innovativ, zukunftsfähig“ - das war das Thema des Jahresempfangs der Stadt Sundern am Sonntag. Der Beweggrund für dieses Motto war, den Empfang in den neu erstellten Räumen der GastWelten durchführen zu können. „Die GastWelten haben Sundern in den vergangenen Monaten gefesselt, allerdings anders als sich die Verantwortlichen dies von dem Projekt erwünscht haben“, erklärte Bürgermeister Detlef Lins.
Der Empfang fand daher in der Hubertushalle statt. Die Festrede hielt der Präsident der Industrie- und Handelskammer Ralf Kersting.
Er wolle keine politische Rede halten, stellte Kersting gleich zu Beginn klar. Nur soviel: Eine 32-Stunden-Woche für junge Familien sei nicht zu machen und „keine intelligente Lösung.“ Aber: „`Business as usual´ wird auch nicht funktionieren. Der Schlüssel für die Zukunft sei, sich immer wieder neu zu erfinden.Man müsse Schluss machen mit dem deutschen Arbeitsethos, um den Anschluss im weltweiten Wettbewerb nicht zu verlieren. Andere seien bereit, noch deutlich mehr zu arbeiten. „Wir sind aufgefordert, uns immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen.“ „Made in Germany“ müsse auch künftig das Flaggschiff der Weltwirtschaft sein.
Fachkräftemangel entgegen wirken
Wichtigste Ressource sei der Produktionsfaktor Wissen. „Das sind unsere Mitarbeiter - sie sind der Schlüssel für den Unternehmenserfolg.“ Es könne nicht sein, dass besonders gut ausgebildete Mitarbeiter immer nur an Hochschulen gesucht würden, erklärte der IHK-Präsident. „Was ist mit den top ausgebildeten Fachkräften, die unsere Betriebe am Laufen halten?“ Aufgrund des Geburtenrückganges schrumpfe die Bevölkerung der unter 25-Jährigen im Sauerland bis 2030 um 35 Prozent. „In 16 Jahren fehlt jeder dritte Auszubildende. Der fast zwanghafte Drang, jeden akademisieren zu wollen, statt ihn top auszubilden, macht das Ganze noch schlimmer.“
"Schluss machen mit dem ewigen Understatement"
Die Unternehmen müssten diesem Fachkräftemangel entgegenwirken. „Wir brauchen uns unserer Wirtschaft nicht zu schämen - im Gegenteil!“ Die Unternehmer seien vielmehr gefordert, „endlich Schluss zu machen mit dem ewigen Understatement! Wir müssen endlich sagen in dieser Region, was wir können und dass wir etwas können!“, appellierte Kersting. Aber auch die politischen Rahmenbedingen müssten stimmen. Es bedürfe großer Verbünde, um die Interessen entsprechend zu vertreten.
Rückblick des Bürgermeisters
Bürgermeister Detlef Lins ging in seinem Rückblick auf 2013 kurz auf Themen wie GastWelten und Sundern Projekt GmbH ein. Diese beiden Gesellschaften hätten viel Aufmerksamkeit für sich beansprucht. „Wir sollten aber auch kommunalpolitisch die Sichtweisen auch wieder für andere Dinge öffnen: Denn neben diesen Themen haben wir in Sundern viele weitere, über die es zu sprechen lohnt“, so Lins.
So könne die aktuelle wirtschaftliche Situation in Sundern als erfreulich bezeichnet werden. Die Arbeitslosenquote im Dezember betrug 5 Prozent, alle Steuersätze bleiben für 2014 konstant. Hinsichtlich des integrierten Stadtentwicklungskonzepts sollen die Renaturierung der Röhr sowie die Einzelhandelsentwicklung im Bereich Franz-Josef-Tigges-Platz in 2014 planerisch konkretisiert werden, ab 2015 soll mit ersten baulichen Umsetzungen begonnen werden. Die Gewässerentwicklungsmaßnahme im Mündungsbereich von Sorpe und Röhr soll im Sommer ungesetzt werden. Langfristiges Ziel ist es, den ökologischen Zustand u.a. von Röhr und Sorpe und gleichzeitig den Hochwasserschutz zu verbessern.
Lins ging in seiner Rede auch auf das Schulsystem ein. Die jährlichen Anmeldezahlen sollen entscheiden, ob eine Sekundarschule eingeführt wird. „Die bisherigen Zahlen sehen jedoch so aus, dass wir im dreigliedrigen Schulsystem in Sundern mit einer äußerst erfolgreichen Hauptschule weiter arbeiten können“, so Lins.
Was das Regionale-Projekt Sorpepromenade und Gesundheitsweg betrifft, geht Lins davon aus, dass „bei einem reibungslosen Ablauf die Arbeiten am Gesamtprojekt bis zum Sommer abgeschlossen sein können.“ Hinsichtlich des Ferienparks Amecke betonte er, dass die Stadt Sundern keinen Einfluss auf die Realisierung sowie die zeitliche Umsetzung dieses privaten Investitionsvorhabens habe - er hoffe aber, dass man in diesem Jahr in die Realisierungsphase einsteigen könne.
Im Anschluss stand die Ehrung verdienter Mitbürger auf dem Programm.
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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