Jahresempfang der Stadt Sundern ganz im Zeichen des Sports

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Unter dem Motto „Sport - Mehrwert für die Gesellschaft“ fand am Sonntag der Jahresempfang der Stadt Sundern statt. Als Gastredner hatte Bürgermeister Detlef Lins den Präsidenten des Landessportbundes und Vizepräsidenten des deutschen Olympischen Sportbundes Walter Schneeloch eingeladen.

Als erster Redner begrüßte der Vorsitzende des Schul-, Sport- und Kulturausschusses der Stadt Sundern, Günther Martin, die zahlreichen Gäste in der Schützenhalle Hagen, unter ihnen auch MdB Patrick Sensburg und MdL Klaus Kaiser.
In Zeiten von Eurokrise, Katastrophen und Kriegen, die die Berichterstattung in den Medien dominierten, stehe der Sport für gesellschaftliche Stabilität und soziale Ausgeglichenheit, so Martin. Fairplay und Teamgeist seien hier wichtig, man könne von gelebter Gemeinschaft und Zusammenhalt lesen. Sport gebe Zuversicht und baue auf und gebe jedem einzelnen die Möglichkeit, an einem positiven Weltbild mitzuarbeiten.
Hagens Ortsvorsteher Josef Cramer fasste sich kurz und verwies auf den Kindergarten, der neue, großzügige Räume in der Alten Schule bezogen hat, bevor er „Werbung für Hagen“ machte: Er kündigte den am 28. Januar stattfindenden Theaterabend und die Großveranstaltung Mega Sports Ende April an. Cramer schloss mit dem Dank an Verwaltung und Stadtwerke, ohne die die Durchführung nicht möglich wäre.
Landrat Dr. Karl Schneider lobte vor allem das Miteinander und die große Vielfalt der sportbegeisterten Region, warnte jedoch vor den Auswirkungen des demographischen Wandels. „In den nächsten 30 Jahren wird die Region 30.000 Bürger verlieren“, machte er deutlich. Das sei eine Stadt wie Sundern oder Meschede. Angesichts der Finanzlage forderte er Bund und Länder auf: „Hört auf, den Leuten weiter Versprechungen zu machen!“ Vielmehr sei es wichtig, deutlich mehr auf die Jugend einzugehen. „Wir müssen die Region insbesondere für Jüngere deutlich attraktiver machen, mehr über unsere Stärken sprechen.“
Bewegung kam ins Spiel, als der Skiclub Hagen einmarschierte und in verschiedenen Sportbekleidungen - im Laufdress, mit Skiern und Mountainbikes - seine sportliche Vielfalt demonstrierte. So besonders sei er selten empfangen worden, würdigte Dr. Walter Schneeloch den Auftritt des Skiclubs. „Sport hat eine wichtige Funktion“, machte er direkt zu Beginn seiner Rede deutlich: Sport stehe für Fairness, Einordnung und Selbstbehauptung, für „demokratische Erziehung im besten Sinn“ und fördere gesellschaftliche Integration ohne Zwang. Sundern sei eine Stadt, die mit ihrem sportlichen Engagement weit über dem Durchschnitt liege, betonte er und lobte, dass die Stadt den Sport auch in Zeiten des Nothaushalts fördert. „Eine sportliche Stadt ist immer auch eine Stadt mit einer hohen Lebensqualität - Sundern ist so eine Stadt.“
Angesichts des demographischen Wandels, Veränderungen im Bildungsbereich und ehrenamtlichen Bereich sowie der finanziellen Situation der Kommunen gehöre die Zukunftsfähigkeit des Sports zu den großen Herausforderungen. Neue Angebotsformen, Strategien und Konzepte seien nötig. „Das Sportangebot muss sich der veränderten Situation anpassen“, so Schneeloch. Der Landessportbund unterstützt die Vereine durch verschiedene neue Programme.
Auch Bürgermeister Detlef Lins verwies auf die große Bedeutung des Sports in Sundern: 12.000 Bürger seien in 46 Vereinen aktiv, das seien mehr als 43 Prozent. Den Veranstaltungsort habe er mit Bedacht gewählt, „denn Hagen steht exemplarisch für ehrenamtliches Engagement im Sport“. Die jährliche Ausrichtung des Events MegaSports, „bei dem Jung und Alt gemeinsam anpacken“, sei überregional bis hin in die Nachbarländer bekannt.
In seinem Rückblick auf 2011 zeigte der Bürgermeister sich zufrieden, machte aber gleichzeitig unmissverständlich klar: „Die finanzielle Lage der Stadt Sundern ist nach wie vor sehr schlecht.“ Nach Meinung der Landesregierung allerdings wohl noch nicht schlecht genug, denn trotz Nothaushaltes sei eine Teilnahme am Stärkungspakt nicht möglich, im Gegenteil müsse Sundern „Finanzierungsbeiträge durch Vorwegabzug leisten“. Es gebe aber auch erfreuliche Entwicklungen:

Weniger Arbeitslose - Spitzenwert im HSK

So sank die Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent. Mit einem Rückgang der Arbeitslosen von 34,5 Prozent nimmt Sundern einen Spitzenwert im gesamten HSK ein. „Weniger Arbeitslose gab es bei uns zuletzt vor 30 Jahren“, so Lins. Wichtig sei es, sich mit dem Fachkräftemangel vor Ort zu beschäftigen. Die Schul- und Berufsausbildung der Jugendlichen soll weiter gefördert werden. Noch in diesem Monat soll der Ausbildungsatlas als Internetauftritt an den Start gehen (der WA berichtete), es wird außerdem über eine kreisweite Einführung nachgedacht.
Auch auf die gestiegene Nachfrage nach Gewerbegrundstücken ging Lins ein, ebenso auf den Wohnungsbau und die Nutzung regenerativer Energien. Es sei auch eine regionale Aufgabe, alternative Stromerzeugungen vor Ort zu ermöglichen. Im Hinblick auf sinkende Einwohnerzahlen erklärte er: „Auch in hundert Jahren wird es die Stadt Sundern noch geben“ - und mit einem Augenzwinkern an Landrat Schneider: „Was mit Meschede ist, weiß ich nicht.“ Sundern sei bei der Bewältigung des demographischen Wandels besser aufgestellt als manch andere Kommune in vergleichbarer Größenordnung. „Wir können die Veränderungen durch den demographischen Wandel nicht aufhalten, aber wir können sie aktiv gestalten.“
Auch die Investitionen im Bereich Bildung waren ein Thema, Lins ging auf die Förderung der Lesekompetenz, Tagespflegeplätze, die U3-Betreuung, Lernprogramme und Sprachförderung, Beratungsangebote sowie Kinder- und Jugendarbeit ein. Neben Ausführungen zu Themen wie Integration und Städtepartnerschaften erläuterte er die beiden größten Infrastrukturprojekte: Den Ferienpark Amecke und die Optimierung von Einkaufsmöglichkeiten in Sundern. Abschließend sprach Lins den Mitarbeitern der Stadt Sundern für ihre engagierte Arbeit seinen Dank aus. Nach einem Auftritt des Gemischten Chores Cäcilia Hagen standen die Ehrungen verdienter Bürger der Stadt Sundern auf dem Programm.
Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden geehrt: Hans-Georg Terwedow aus Amecke, Anton Werthschulte aus Stemel, Ursula Heimann aus Hachen, Dr. Friederich Schulte-Kramer aus Stockum, Manuela Schütz aus Altenhellefeld und Friedrich Hoffmann aus Westenfeld.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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