"Ehrenamt ist von unschätzbarem Wert": Jahresempfang der Stadt Sundern
Unter dem Motto „Ehrenamt“ fand am Sonntag der Jahresempfang der Stadt Sundern in der Westenfelder Schützenhalle statt.
Neben einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr verwies Günter Martin, Vorsitzender des Schul-, Sport- und Kulturausschusses, direkt zu Beginn auf die Bedeutung des Ehrenamtes. „Ohne den freiwilligen Einsatz und Ehrenämter könnten wir hier nicht existieren, denn was oft altmodisch klingt, kann Berge versetzen.“
Als Festredner war Peter Hölzer, Dozent an der Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland, zu Gast. Er stellte ein Gutachten vor, in dem über einen Zeitraum von zehn Jahren ehrenamtliche Tätigkeiten in Deutschland untersucht wurde. Bundesweit seien 36 Prozent der Bürger ehrenamtlich tätig, erläuterte Hölzer, vor allem in den Bereichen Sport, Kultur und Religion. Und auch wenn es unterschiedliche Beweggründe für diese Tätigkeit gebe, sei doch einer vorrangig: Die Tätigkeit soll Spaß machen. Für viele überraschend war wohl der Prozentsatz bei den 14- bis 24-Jährigen: 35 Prozent der Jugendlichen seien ehrenamtlich tätig, führte Hölzer aus. Etwa 16 Prozent wären gerne ehrenamtlich tätig, wüssten aber nicht, wo. „Das ist ein Schatz, der zu heben ist“, machte Hölzer klar.
Der demografische Wandel führe zu einem größeren Bedarf an Engagement im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich sowie im Bereich der Integration, mehr Engagement und generationsübergreifende Freiwilligendienste seien erforderlich. Der Trend gehe dahin, z.B. Ältere zunehmend auch im Bildungsbereich einzusetzen. Ebenso sei es wichtig, Jugendliche zu aktivieren. Ob verstärkte Nachbarschaftshilfe, Konzepte wie „Alt hilft Jung - Jung hilft Alt“, Mitess-Zentralen oder Wohnen im Alter - die Möglichkeiten sind vielfältig.
„Das Ehrenamt ist in der heutigen Zeit von unschätzbarem Wert“ machte Bürgermeister Detlef Lins in seiner Ansprache deutlich. Etwa 43 Prozent der Bürger in Sundern seien im Ehrenamt tätig - „darauf sind wir sehr stolz .“ Sundern sei eine Stadt mit sehr hoher sozialer Kompetenz, das Miteinander werde von Vertrauen und Kooperationsbereitschaft getragen.
Nicht zuletzt verringere ehrenamtliches Engagement auch soziale Kosten, was besonders in der heutigen Zeit ein schlagendes Argument für die Kommunen sei.
Im Hinblick auf die finanzielle Lage der Stadt machte Lins klar, dass ein Haushaltsausgleich trotz aller Sparmaßnahmen nicht ansatzweise erreicht werden könne. 1,3 Mio. Euro weniger an Schlüsselzuweisungen stehen nach einer Entscheidung der Landesregierung für 2011 zur Verfügung. Trotzdem gab und gibt es zahlreiche Investitionen. Rund 475.000 Euro wurden in umfangreiche Arbeiten am Gymnasium investiert, 200.000 in die Realschule. Die Lage der Schulen und Kindergärten - das Angebot an Betreuungsplätzen für U3-Kinder stieg um 36 Prozent - soll weiter verbessert werden. Die Arbeitslosigkeit ging im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zurück.
Schwerpunkte für 2011 sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Thema Bildung sowie die Stärkung der Innenstadt und des Handels. Der Rat habe wegweisende Projekte beschlossen. Als Beispiele nannte Lins die Verlängerung der Fußgängerzone und die neue Freizeit-Infrastruktur neben dem Freizeitpark in Amecke.
Im Anschluss standen die Ehrungen auf dem Programm. Ausgezeichnet wurden Personen, die sich auf besondere Weise um das Gemeinwohl der Stadt verdient gemacht haben. In diesem Jahr wurden geehrt: Egbert Berghoff aus
Amecke, Günter Blume aus Stemel, Werner Flügge aus Hövel, Margret Menges aus Hellefeld, Meinolf Reising aus Westenfeld, Josef Schmidt aus Dörnholthausen und Viktor Tyka aus Sundern.
Egbert Berghoff aus Amecke begann seine Karriere beim Sportverein Grün-Weiß Amecke 1962 als Torwart bei den Minikickern, seit 1991 ist er Vorsitzender. Er war neun jahre lang im Vorstand des Schützenvereins Amecke tätig und ist seit mehr als 30 Jahren aktiver Karnevalist beim "Schunkelnden Vorbecken".
Günter Blume aus Stemel unterstützt seit über 50 Jahren die Stemeler Vereine, z.B. die Schützenbruderschaft und den Jugendförderverein, er hilft beim Restaurieren der Infotafeln und beim Aufstellen von Ruhebänken und streicht ehrenamtlich die Schützenhalle. Er ist zudem Mitglied im Elferrat der KG Stemel und Ehrensenator der "Flotten Kugel Sundern". 24 Jahre lang war er außerdem im Kirchenvorstand.
Werner Flügge aus Hövel ist Geschäftsführer beim FC "Sauerlandia" Hövel, er war Notenwart beim Musikverein Cäcilia Hövel und Mitglied des Ausschusses "100 Jahre Musiverein Hövel". Er unterstützt die Schützen und ist im Karneval in Hövel aktiv: Seit 1983 ist er im Elferrat und regelmäßig in der Bütt, war Prinz und lange jahre Mitglied des Männerballetts.
Margret Menges aus Hellefeld ist seit 25 Jahren in der Pfarrcaritas St. Martinus tätig und organisiert zahlreiche Aktivitäten, u.a. die "Frohe Runde der Senioren", "Musik - Gedächtnistraining - Bewegung und Tanz im Sitzen", außerdem Bildungswochen für Senioren und Ferienlager für die Landjugend. Darüber hinaus war sie viele Jahre in der Frauengemeinschaft als Helferin sowie in der Karnevalstruppe aktiv. Im Caritasverband leitete sie Ferienmaßnahmensowohl für Kinder als auch Seniorenfreizeiten.
Meinolf Reising aus Westenfeld ist seit Jahrzehnten bei den Schützen, der Feuerwehr und im Ortsing aktiv. U.a. organisiert er die Aktion "Saubere Landschaft" und den Martinszug. Tatkräftig unterstützte er auch die Vorbereitung und Durchführung des "Wanderparadieses Altes Testament" - hier war er maßgeblich an der Entwicklung der Wanderkarte beteiligt.
Josef Schmidt aus Dörnholthausen machte sich während seines aktiven Berufslebens sehr stark um das Schützenwesen verdient. 1990 gründete er den Verein Dorfgemeinschaft Dörnholthausen. Er hat u.a. - meist allein, manchmal mit Hilfe Anderer - über 40 Bänke in den drei Ortsteilen neu platziert, aufgearbeitet, frei geschnitten und alte aufgewendet. Spaßeshalber wird er deswegen "Vorstand des Bankenkonsortiums" genannt.
Viktor Tyka aus Sundern half vielen deutschstämmigen Familien aus Poeln, sich in Obersundern einzuleben. Seit 1993 ist er stellv. Vorsitzender der Caritas-Konferenz Christkönig. Bis heute hilft er noch mit, Gemeindemitglieder in den Altersheimen der Umgebung und Langzeitkranke in der Gemeinde zu besuchen. Da er in mehreren Berufen erfahren ist, ist er auch für andere Dienste immer hilfsbereit, z.B. in den Küsterdiensten in der Sakristei der Christkönig-Kirche.
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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