Gag-Feuerwerk in Amecke
Das war eines Dorfjubiläums würdig. Das Programm der Prunksitzung des Schunkelnden Vorbeckens in der ausverkauften Schützenhalle Amecke animierte am vergangenen Samstagabend über drei Stunden lang die Besucher zum Lachen, Staunen und natürlich Schunkeln.
Für den Auftakt zeichnete nach dem Einmarsch des Elferrates um Präsident Patrick Feldmann die vierköpfige Gruppe „Die schrägen Töne“ verantwortlich. Und das war auch gut so. Brachten sie doch dem Publikum zunächst das gefahrenlos und richtige „Sauerländer Schunkeln“ bei, um im Anschluss direkt zum nächsten Klassiker „Ganz Amecke schunkelt“ weiterzuleiten.
So war die Stimmung schon gut angeheizt, als die erste von drei Amecker Tanzgarden, die roten Fünkchen, die Bühne der Schützenhalle eroberten. Die acht- bis zehnjährigen Mädchen zeigten ihr Können und ernteten nach ihrer Darbietung dafür den verdienten Applaus, bevor sie die Bühne für die Büttenrede des Amecker Originals „Egbert“ (Berghoff) räumten. Er brachte das Publikum mit seinen Witzen und Pointen ein ums andere Mal zum Johlen.
Augenschmaus: Die roten Funken
Auf Egbert, der im Laufe des Abends noch ein zweites Mal die Bühne enterte, folgte der erste Augenschmaus der Prunksitzung. Die Tanzgarde „Rote Funken“ präsentierte ihren Gardetanz, wurde dafür mit viel Applaus sowie „Zugabe“-Rufen bedacht und steigerte die Vorfreude auf den Showtanz der „Roten Funken“, der am späteren Abend noch folgte.
Die eigentlich vierköpfige Kombo „Nützt ja nichts“ startete im Anschluss eine Reise um die Welt. Die drei verbliebenen Frauen präsentierten dem Publikum eine ganz besondere Hut-Show. So formten sie aus einem Utensil immer neue Hüte. Egal, ob zu „Moskau“ von Dschingis Khan, Céline Dions „My heart will go on“ oder „I will follow him“ aus dem Film „Sister Act“, jedes Mal zauberten die Frauen eine passende Kopfbedeckung.
Nützt ja nichts
Zu dem kuriosen Namen kam die Gruppe im übrigen durch Zufall. „Wir waren früher ein größerer Stammtisch und als der sich aufgelöst hat, haben wir verbliebenen Frauen gesagt: ‚Nützt ja nichts‘, wir machen zu viert weiter“, berichtete Kerstin Merschmeier.
Nach all den fröhlichen und lustigen Hüten wurde es ernst – bierernst. Denn der Stammtisch „Die geschmeidig Durstigen“ rief seine Jünger zum „Gottesdienst“.
Die geschmeidig Durstigen nehmen die Kirche aufs Korn
Bei den Witzen, die vor allem die katholische Kirche aufs Korn nahmen, blieb kein Auge trocken. So stürmte Moritz Hennecke als Jesus verkleidet zum gleichnamigen Song „Jesus“ von „Die Doofen“ die Bühne, ehe Kardinal van Elst (Simon Terwedow) die Messfeier eröffnete. Im Laufe dieser baten die Messdiener Gott in ihren Fürbitten darum, dass an diesem Abend selbst die Kleinsten ganz groß rauskommen mögen, dass niemand verdursten müsse und dass selbst die hässlichste Fratze seinen Segen erhalte. Zudem wurden allerlei hochprozentige Flüssigkeiten zu sich genommen. Die Messdiener Marcel Rademacher und Daniel Kleine exten im Verlauf der Gabenbereitung den durch Sangria ersetzten Messwein. Zum Auszug der „Geschmeidig Durstigen“ startete eine von zahlreichen (Karnevals-)Raketen in der Amecker Schützenhalle.
Spektakuläre Tanzshow mit Lichterketten
Mit der sonst fünfköpfigen Tanzgruppe „Die verrückten Hühner“ wurde es stockdunkel in Amecke. Sie präsentierten dem Publikum eine ganz besondere Tanzshow. Mit Lichterketten geschmückt bewegten sie sich auf der lichtlosen Bühne und bekamen dafür verdiente stehende Ovationen. Da die Tücken der Technik kurz vor dem Auftritt zuschlugen und eine der Lichterketten mit einem Wackelkontakt ausfiel, standen nur vier der fünf Mädels auf der Bühne.
Einen lauten Beifallssturm lösten auch die „Sexy Men“ aus. In der Vergangenheit waren sie bereits als „Blue Men Group“ aufgetreten. In diesem Jahr zeigten sie Tanzeinlagen, bei denen die Bewegungen von Armen und Beinen nicht zueinander passen wollten. Bei der am ehesten als „Lilliput-Spiel“ bekannten Darbietung übernahmen fünf der Männer die Köpfe und bildeten mit ihren Armen die Füße und fünf weitere Männer steuerten die Hände bei.
Egbert als Helene Fischer
Beim Showtanz der roten Funken sprudelte die Stimmung in der Schützenhalle erneut über. Als Highlight zeigte der 45-Jährige Berthold Wiesner einige akrobatische Moves. Zudem präsentierte sich Egbert bei seinem zweiten Auftritt als Helene Fischer und auch die ehemalige blaue Tanzgarde „Die ewig Blauen“ wusste zu begeistern.
Autor:Dirk Osterholz aus Arnsberg-Neheim |
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