Zwischen Boxen und Stroh: "Kultur rockt - Das Sommerfestival im Pferdestall" in Sundern ausgezeichnet
Wegweisende Idee: Die Veranstaltung „Kultur rockt - Das Sommerfestival im Pferdestall“ wurde jetzt als einer von bundesweit 100 Preisträgern ausgezeichnet. Denn mit dem Festival schließen die Veranstalter nicht nur eine Lücke im Kulturangebot - sie steigern auch die Bekanntheit der Region.
„Am Anfang stand die etwas verrückte Idee“, erklärte Initiator Matthias Berghoff in Dörnholthausen. Das ist jetzt zwei Jahre her. Am Freitag wurde das Festival „Kultur rockt - Das Sommerfestival im Pferdestall“ mit dem Innovationspreis „Innovationen querfeldein - Ländliche Räume neu gedacht“ ausgezeichnet - natürlich im Pferdestall.
Pferdestall als "Kernzelle" des Festivals
Den bezeichnete Berghoff als „Kernzelle des Festivals“ und skizzierte kurz die Geschichte der Veranstaltung, die 2013 erstmals stattfand. Schon im ersten Jahr wurde ein breites Spektrum geboten, es gab ein Pop-Rockkonzert, eine Lesung mit Musik, eine Vernissage sowie ein Kinderrockkonzert und ein Klavierkonzert mit Alexander Krichel. „Wir wollen verschiedene Genres präsentieren und Kontraste schaffen. Dazu gehört es auch, z.B. einen Steinway-Flügel in den Stall zu stellen, das hat etwas Provokantes“, so Berghoff. Zur Kultur gehört auch die Kulinarik, die jede der Veranstaltungen begleitet.
„Wir wollen Kultur erlebbar machen und den Stall zu einem Ort der Begegnung machen.“ Das Besondere ist auch, dass der Stall noch genutzt wird. „Wir sind wohl das einzige Festival, das in einem echten Pferdestall stattfindet, und haben damit ein Alleinstellungsmerkmal. Glücklicherweise wurde das Fohlen Forrester im letzten Jahr pünktlich geboren, sodass der Stall rechtzeitig frei wurde.“ Denn für Forrester ging´s dann auf die Weide.
Idee sorgte schnell für Begeisterung
Ohne Unterstützung und Sponsoren wäre so eine Veranstaltung nicht möglich. Und so dankte der Initiator neben den vielen Beteiligten besonders seinen Eltern, dem Kulturbüro der Stadt Sundern, den Sponsoren und dem Förderverein der Stadtbücherei. „Als er mit der Idee zu uns kam, haben wir erst einmal geschluckt“, erinnert sich Margret Haurand vom Förderverein, „dann waren wir sehr schnell begeistert.“
Die Initiative „Deutschland - Land der Ideen“ war es ebenso. Als einer von 100 Preisträgern wurde das Projekt am Freitag im Pferdestall der Familie Berghoff ausgezeichnet. Rund 1000 Bewerbungen hatte es gegeben. „Wir sehen hier die Vorgabe des Mottos voll erfüllt“, erklärte Uli Quaas vom Management der Initiative. „Hier hat jemand nicht nur eine Idee gehabt, er hat sie auch bemerkenswert umgesetzt.“ Auch Wolfgang Schmidt (Marktgebietsleiter Privatkunden der Deutschen Bank im Siegerland/ HSK) war voll des Lobes.
1000 Bewerbungen - 100 Preisträger
„Ländliche Räume neu gedacht und Ideen, die dies stärken - darum ging es, und das ist hier erreicht worden: Die Lebensqualität wurde gesteigert, der ländliche Raum wurde zum Erlebnisraum, und es kamen nicht nur heimische Besucher, das steigert den Bekanntheitsgrad der Region. Fazit: Treffender hätte eine Idee das Jahresthema nicht abbilden können.“ „Sie stärken damit unsere Region und auch die Nachahmer“, betonte auch die stellv. Landrätin Ursula Beckmann.
In diesem Jahr wurde das Angebot des Festivals um die Bildende Kunst ergänzt. Die Außenseite des Pferdestalls ziert eine Landart des Künstlers Tobias Hantmann, die die Vorsitzende des Kunstvereines Sundern/Sauerland, Anna Knapstein, im Anschluss an die Preisverleihung erläuterte.
Pläne für 2015
Für das nächste Jahr hat Matthias Berghoff schon viele Pläne. Natürlich sollen wieder verschiedene Genres präsentiert werden und besondere, außergewöhnliche Künstler im Pferdestall in Dörnholthausen auftreten. „Wir hoffen, das sich das Festival als Institution etabliert.“
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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