Zeitzeugengespräch mit Franz Müntefering, Ferdinand Tillmann und Dieter Julius Cronenberg
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“, kündigte Bürgermeister Detlef Lins am Montag an: Am 12. und 13. April findet der „65. Tag der Westfälischen Geschichte“ statt - erstmals in Sundern.
„Wir wünschen uns möglichst viele interessierte Gäste“, erklärten die Organisatoren bei der Vorstellung des Programms. Die Tagung bietet wissenschaftlich fundierte Vorträge zu verschiedenen Themen der Westfälischen Geschichte, in diesem Jahr in Sundern geht es um das Thema Familienforschung. „Das ist sicher sehr interessant für die Bevölkerung“, erklärt Dr. Mechthild Black-Veldtrup, Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Abt. Münster).
„Das Thema Genealogie ist `en vogue´: Immer mehr Leute stellen sich die Frage nach dem eigenen Ich, auch viele Jüngere befassen sich mit diesem Thema.“ Ausdrücklich sind alle Geschichtsinteressierten eingeladen, nicht nur ein Fachpublikum. „Wir hoffen, dass viele Sunderner gerne kommen und auch Fragen stellen. Es geht darum, gelebte Geschichte zu vermitteln“, so Black-Veldtrup.
Zeitzeugengespräch am Freitag
Neben Vorträgen wird es am Freitag, 12. April, nach einer Einführung um 18.30 Uhr ein Zeitzeugengespräch geben unter dem Titel „Gelebte Politik zwischen Sauerland, Bonn und Berlin“: Dieter Julius Cronenberg, Franz Müntefering und Ferdinand Tillmann verbindet ihre gemeinsame Herkunft aus dem kölnischen Sauerland. Alle begannen ihre politische Laufbahn zunächst in der Kommunal- und Regionalpolitik, bevor sie sich in der Bundespolitik engagierten.
Das Zeitzeugengespräch soll in einer historischen Rückschau u.a. thematisieren, welche Bedeutung die Herkunft aus dem Sauerland und die in der heimischen Kommunalpolitik gewonnenen Erfahrungen für das spätere Engagement auf Bundesebene hatten. „Alle drei hatten einen ähnlichen Hintergrund - warum also entschieden sie sich für drei verschiedene Parteien? Auch darum wird es gehen“, kündigte Black-Veldtrup an - außerdem z.B. um die Bedeutung des Bundestags-Umzugs von Bonn nach Berlin. Noch weiter zurückschauend sollen auch mögliche prägende Erfahrungen und Erlebnisse in der Zeit des Nationalsozialismus beleuchtet werden, die später für die Arbeit der drei Politiker wichtig waren.
Das Zeitzeugengespräch verbindet zwei eigenständige, gleichzeitig aber eng verbundene Veranstaltungen. Denn zuvor tagen die Mitglieder der „Historischen Kommission für Westfalen“ im Rathaus. Nach der internen Versammlung am Vormittag finden nachmittags Fachvorträge statt, zu denen Interessierte willkommen sind. „Wir werden im Laufe des Tages immer öffentlicher“, erklärte Geschäftsführer Dr. Burkhard Beyer.
Am Samstag lädt der „Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens" ab 10.15 Uhr alle Interessierten zu Vorträgen ein. Hier geht es unter anderem um das Thema Digitalisierung und die damit neuen Möglichkeiten im Bereich der Familienforschung. Nachmittags findet - nur für Mitglieder - eine Exkursion zum Sophienhammer in Müschede statt.
„Die Stadt Sundern freut sich, Gastgeber zu sein“, erklärte Bürgermeister Detlef Lins. Der „65. Tag der Westfälischen Geschichte“ biete mit Vorträgen und dem Zeitzeugengespräch ein attraktives Programm, das eine breite Palette abdecke. Alle Veranstaltungen finden in der Stadtgalerie, Lockweg 3, in Sundern statt.
Weitere Infos zur Historischen Kommission für Westfalen
„Weitere Infos zum Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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