Ausstellung beim Röhrfestival
Sunderner Gymnasiasten präsentieren Werke zum Thema "Diversity" in der Stadtgalerie
Die künstlerische Auseinandersetzung mit Vorurteilen, Stereotypen und Klischees bilden den inhaltlichen Schwerpunkt einer vielseitigen Ausstellung im Rahmen des Röhrfestivals, realisiert von Schülerinnen und Schülern des Städtischen Gymnasiums Sundern. In enger Zusammenarbeit und im intensiven Austausch mit dem Bündnis für Vielfalt und Toleranz der Stadt Sundern, entstanden im vergangenen Schuljahr zahlreiche malerische wie plastische Werke, die am Sonntag, 8. September, ab 12.30 Uhr in der Stadtgalerie der Öffentlichkeit präsentiert werden.
So entstand beispielsweise eine Serie von schnellen Porträts aus wenigen Linien und intensiven Farben, die, ganz im Sinne des im Unterricht behandelten Picassos, die Abbildung auf das Wesentliche reduziert. Das Wesentliche dieser Porträtreihe sind die Affekte, die uns im Zusammenhang mit Ausgrenzung, Diskriminierung oder Hass bewegen: Wie geht es dir, wenn du Ablehnung erfährst? Wie fühlt es sich an, Vorurteilen zu begegnen oder auf äußere Persönlichkeitsmerkmale reduziert zu werden? Welche Ängste leiten und begleiten Hass und Diskriminierung? Ergebnis der stetigen Reflexion von Chancen und Herausforderungen einer pluralen Gesellschaft, ist eine ausdrucksstarke Serie von Bildnissen, die nicht zwischen Opfer und Täter differenzieren und stattdessen Empfindungen in den Mittelpunkt stellen, die einen jeden betreffen. Die farbenfrohen Gesichter können ebenso als ein Spiegel einer bunten und offenen Gesellschaft gelesen werden, die Vielfalt und Andersartigkeit feiert. Die Schwerpunktsetzung bleibt dem Betrachter hier selbst überlassen.
Würfelidentitäten
Eine ganz andere Herangehensweise an das Thema Toleranz zeigt eine Installation aus drei Würfeln, die den Besucher zum Mitmachen einlädt. Die Gemeinschaftsarbeit von Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe Q2 und 9 präsentiert in ursprünglicher Zusammenstellung vier Typen von Frauen im weitesten Sinne: Eine Soldatin, ein "Landei", eine Drag-Queen und ein Cosplay- Mädchen. Nun sind diese (Stereo-)typen aber nicht statisch, nicht fest verankert, sondern lassen sich, in Anlehnung an den Begriff der „Bastelidentität“, frei kombinieren. Keine Persönlichkeit ist auf ein einziges äußeres Merkmal reduziert, sodass vielleicht gerade die Zusammenstellung der Verwegenheit einer selbstbewussten Drag-Queen, mit der Disziplin der Soldatin und der Landlust einer Bäuerin zur Identifikation einlädt. Alle möglichen Kombinationen spielerisch auszuprobieren, ist hier ausdrücklich erwünscht!
Vielfalt
Den dritten Teil der Ausstellung bilden einige sehr individuell gestaltete Malereien auf Malpappen, die zeigen, wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler des MKL-Kurses der damaligen Jahrgangsstufe 9 mit dem Thema Diskriminierung im Alltag beschäftigt haben. Die Arbeiten beleuchten Aspekte wie Exklusivität aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Alter, Herkunft oder sexueller Orientierung sowie Ausgrenzung wegen vermeintlicher äußerlicher Makel oder wegen des individuellen Kleidungsstils.
Zudem werden in der Ausstellung einzelne, thematisch passende Arbeiten präsentiert, die bereits in anderen unterrichtlichen Projekten entstanden waren. Alle an der Ausstellung beteiligten Schülerinnen und Schüler zeigen mit den entstandenen Werken eindrücklich, dass „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ für das SGS nicht nur ein Label ist, sondern kreativ gelebt wird. bei der Ausstellungseröffnung ist auch der direkte Austausch mit den „jungen Künstlerinnen und Künstlern“ möglich. Die Ausstellung „Diversity: Vielfalt der Existenz“ wird am Sonntag, 8. September, nach dem Gottesdienst um 12.30 Uhr in der Stadtgalerie eröffnet.
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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